Engagement für Asylbewerber

Café Kolping schafft Begegnungen

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16.02.2016




Bei der letzten Klausur der Vorstandschaft der Kolpingsfamilie Schwabmünchen fassten wir den Vorsatz uns aktiv bei der Integration der Asylbewerber vor Ort zu engagieren, doch wo und wie? Es kam uns die Idee unsere Kolpingräume zur Verfügung zu stellen und einmal wöchentlich das Café Kolping am Nachmittag zu öffnen.

Wir stellten uns die Frage, was den Asylbewerbern wichtig ist und was sie hier in Deutschland am ehesten bräuchten. Das ist einerseits, den Kontakt zu den Familien in ihrer Heimat aufrecht zu erhalten, und andererseits mit den Einheimischen in Kontakt zu kommen und die Sprache zu lernen. So organisierten wir freies WLAN, bekamen von anderen Helfern zwei ausrangierte Laptops geschenkt und konnten unsere Türen öffnen.

In der Kolpingküche gibt es nun donnerstags Tee, Kaffee und Kuchen für die Gäste. Im Jugendgruppenzimmer kann sich jeder zurückziehen, um ins Internet zu gehen, und im dritten Raum steht ein Kicker und verschiedenste Brettspiele zur Verfügung. Wir waren gespannt, wer zum Café Kolping kommen würde. Es sind junge Männer die das Internet nutzen und Kontakte und Austausch suchen. Wir holen wöchentlich einige Familien mit kleinen Kindern aus den Wohnunterkünften mit Fahrzeugen ab, da sie sich von selbst noch nicht auf den Weg machen. Gemeinsames Spielen bringt uns näher, auch ohne, dass wir die Worte des anderen verstehen. Bei Tee und Kuchen versuchen wir die Sprachbarrieren zu überwinden und die ersten deutschen Worte zu vermitteln.

Von der Kolpingsfamilie wechseln sich wöchentlich in Zweistundenschichten die sich selbst eingeteilten Personen ab, um vor Ort für die Asylbewerber da zu sein. Meist kommen noch einige andere Personen aus der Kolpingsfamilie vorbei. Es gibt überraschend immer wieder Kuchenspenden oder jemand bringt neue Spiele mit. Das Café hat seine Türen jeden Donnerstag von 14 bis 18 Uhr geöffnet und jeder kann so lange bleiben wie er möchte. Für die nächste Zeit wollen wir die Kinder mit zum Kinderball der Kolpingsfamilie mitnehmen, einige Frauen haben sich angeboten mit den Müttern Näharbeiten auszuprobieren u.v.m. So kann eine Gemeinschaft aus verschiedenen Kulturen entstehen und jeder vom Anderen lernen.

Margit Seiler
16.02.2016
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