Besorgnis über Coronasituation in Indien

Angst bei den Menschen

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07.05.2021

Bereits in der letzten Welle verteilte Kolping Indien Essenspakete

„Er herrscht unter den Menschen eine schreckliche Angst, dass die Lage außer Kontrolle gerät“, so schreibt Father Mari, Nationalpräses aus Indien. “Weder Regierung noch die Bevölkerung haben aus der ersten Coronawelle gelernt. Die Lockerungen von Seiten der Regierung kamen sehr schnell und die Leute ignorierten die Maskenpflicht und hielten sich nicht an Distanzregeln. Religiöse Feste und Wahlen haben dazu geführt, dass sich das Virus so schnell ausbreitete.”

In einigen südlichen Bundesländern fanden Ende April Regionalwahlen statt, die Regierungen wurden nun erst gebildet. ” Vor allem auch im Süden gibt es viele Infizierte. In den Bundesstaaten Karnataka, Kerala, Tamil Nadu, Andhra Pradesh, Puducherry und Telengana sind die Kolpingsfamilien zuhause. In Chennai, wo auch das Nationalbüro von Kolping seinen Sitz hat, sind „die Fälle auf 6000 pro Tag gestiegen. Eine Abriegelung wurde bereits angekündigt. Auch zwei Mitarbeiter des Nationalbüros sind von Corona betroffen“. Wenn, so schreibt Father Mari weiter, eine komplette Abriegelung kommt, wird es die Aufgabe von Kolping sein, sich um die Tagelöhner in den Kolpingsfamilien und die Obdachlosen zu kümmern. Wir sind in einer herausfordernden Situation. Angst auf der einen Seite und Unterstützung sowie Hilfe für die Bedürftigen auf der anderen Seite.

Eine Zeit des Bangens, Hoffens und Betens. Mitten in der Krise Unterstützung zu erfahren, tut gut. Im vergangenen Jahr hat Kolping Indien bereits Essenspakete zum Überleben an Kolpingmitglieder und andere Bedürftige ausgegeben. Wir sind uns sicher, dass auch jetzt in dieser schweren Zeit wieder alle Kräfte mobilisiert werden, um den Mitgliedern unter die Arme zu greifen.

 

Seit über 30 Jahren unterstützt Kolping mit der Kolpingstiftung-Rudolf-Geiselberger unsere Partner in Indien. Seien auch Sie Stütze und Halt in dieser schweren Zeit und bei anderen Katastrophen, mit dem was Sie geben können und in Ihrem mitfühlenden Gebet.

Kolpingstiftung-Rudolf-Geiselberger | Stichwort: Kolping-Corona-Hilfsfonds

IBAN DE64 7509 0300 0000 1477 70 | BIC GENODEF1M05

07.05.2021
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Hintergrundinfos

Das Gesundheitssystem in Indien ist kollabiert. Prozentual zur Bevölkerung gesehen und im Vergleich zu Deutschland sind es nicht mehr Infizierte, aber die medizinische Infrastruktur ist bei weitem schlechter ausgebaut als in Deutschland. Bilder von Menschen, die auf der Straße sterben, gehen um die Welt. Experten prognostizieren eine noch heftigere dritte Welle des Virus, für die Indien seine Infrastruktur und seine Ressourcen aufbessern muss, um die Situation zu bewältigen. Anfang Januar startete die Impfkampagne in Indien, allerdings herrschte zuerst noch große Skepsis hinsichtlich der Wirksamkeit des Impfstoffes. Mittlerweile kann sich jede*r über 18 Jahre impfen lassen, doch wird berichtet, dass die Menschen vor Impfzentren abgewiesen werden, da kein Impfstoff vorhanden ist. Es gibt zwei zugelassene Impfstoffe, wovon einer für den alleinigen Einsatz im eigenen Land bestimmt ist. Seit Januar wurden Millionen Dosen Impfstoff in andere Länder exportiert.