In dieser besonderen Zeit will das Kolpingwerk Augsburg auf unserer Homepage zu einer Gebetsgemeinschaft einladen. In den kommenden 9 Tagen gibt es täglich einen Gebetsimpuls, der unsere Gemeinschaft im Glauben stärken will. Dabei begleitet uns ein Bild der Künstlerin Hilde Reiser (1929-2019), das sich in unserer Kolpingkapelle, in der Frauentorstraße in Augsburg befindet. Biblische Impulse, Gedanken von Adolph Kolping, Lieder und Gebete laden ein zum Nachdenken und Beten.

Ich glaube an die Kraft des Gebetes

"Ich will Dir den Grund meiner Hoffnung sagen;
unter uns können wir uns ja derlei ganz offenherzig mitteilen.

Durchdrungen von der Überzeugung,
dass buchstäblich kein Haar von unserm Haupte fällt
ohne den Willen unseres Vaters im Himmel,
glaube ich
in einer vielleicht etwas eigenen Weise
an die Kraft des Gebetes.

Da, wo ich durch eigene Tätigkeit und Anstrengung
das, was ich für gut oder wünschenswert halte, erreichen kann,
ist mein Gebet in der Regel sehr kurz und bündig.

Die Sache wird Gott befohlen:
Gelingt sie: gut,
gelingt sie nicht: von neuem angesetzt,
und will sie Gott nicht: auch gut, denn der will's dann nicht haben, basta!

Aber wo ich eigentlich nichts direkt dran tun kann,
z. B. Leiden und Unglück von denen fernhalten, die meinem Herzen nahestehen,
da wird gebetet,
und zwar so recht eigentlich ohne Unterlass.

Ich weiß aus Erfahrung, wie weit man damit reichen kann ...
Nicht, als ob ich immer erreicht hätte,
um was ist gebetet worden, das durchaus nicht;
aber das war eigentümlich dabei,
wenn ich's erreichte, dann hatte ich ein Vorgefühl davon,
welches sich in freudiger Gemütsstimmung offenbarte."

Adolph Kolping

Es kann hilfreich sein, sich auch äußerlich auf eine besinnliche Zeit einzustellen:

Eine Kerze entzünden, ein Kreuz oder religiöses Zeichen herrichten, das Handy ausschalten usw.

In der Kirche hat das neuntägige Gebet eine große Tradition. Johanna Pongratz, Diözesanpräses Wolfgang Kretschmer und Johann Michael Geisenfelder griffen diese Idee auf und gestalteten eine Kolping-Novene für die Zeit, in der unser Leben vom Corona-Virus bedroht und eingeschränkt ist. Wenn Diözesanpräses Kretschmer in der Hauskapelle des Kolpinghauses Eucharistie feiert, nimmt er alle Kolpingmitglieder im Bistum Augsburg und alle, die mit uns die neun Hilfeschreie an Gott richten, mit um den Altar.

Triptychon von Hilde Reiser in der Hauskapelle des Kolpinghauses in Augsburg

Unter Novene versteht man eine Gebetsform, bei der an neun aufeinanderfolgenden Tagen bestimmte Gebete verrichtet werden. Meist bestehen die Gebete aus einem gleichbleibenden und einem täglich wechselnden Teil.

Brauch und Name leiten sich von den neun Tagen ab, die zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten vergangen sind, und in denen die Apostel und Jünger zusammen mit Maria im Gebet um den Heiligen Geist versammelt waren.

Die katholische Kirche kennt eine Vielzahl von mehr oder weniger ausführlichen Novenen-Gebeten, die sehr oft mit der Fürbitte eines Heiligen verknüpft sind, wie z. B. die Novenen zum heiligen Josef.

(Quelle: www.kathpedia.com)