Kolpinger pilgern für den Frieden in der Welt

Lindauer und Kellmünzer mit dem Generalpräses on tour

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17.08.2016





307 Teilnehmer aus neun Nationen wanderten durch die schönen Gärten und das grüne Prag, die auch die goldene Stadt an der roten Moldau in Tschechien genannt wird. Die Kolpingsfamilie von Prag hatte die Teilnehmer der 49. Friedenswanderung von 4.-7. August 2016 in die goldene Stadt Prag eingeladen. Eine große Schar der Friedenwanderer war dessen Einladung gefolgt. Auch aus den Kolpingsfamilien Lindau und Kellmünz waren insgesamt vier Teilnehmer bei den Wanderern mit dabei.

Ein langjähriger Friedenspilger Robert Klauser schreibt: Am Begrüßungsabend der Friedenwanderung hörten wir einen Vortrag von Ph Dr. Marek Pučalík, Ph.D., O.Cr, Theologische Fakultät der Karls-Universität zum Thema „Heiliger Johannes Nepomuk baut und schützt die Brücken“.

Am ersten Tag durchquerten wir die schönen Gärten und Weinberge Prags, die immer wieder Blicke auf den Hradschin und die Prager Burg mit dem Veitsdom zuliesen. In der St. Klara Kapelle in den schönen Weinbergen hielten wir eine Gebetsstatio.Weiter ging es zum Schloss Troja. Mittagessen bekamen wir in einer Mensa einer der Universitäten von Prag. Nachmittags ging es dann weiter, ebenfalls durch schöne Prager Gärten zurück zum Hotel.

Gegen Abend trafen wir uns in der Hotellobby zum Abmarsch mit den 32 Bannerträgern zum Veitsdom auf der Prager Burg dem Hradschin. Der Auftaktgottesdienst fand im Veitsdom statt, Festprediger und Hauptzelebrant war Msgr. Anton Otte. Der Auftaktgottesdienst wurde mehrsprachig gesprochen und zelebriert. Am Abend gab es ein vorzügliches Abendessen mit anschließender tschechischer Folklore.

Am zweiten Tag der Friedenswanderung war der Start der Friedenswanderung außerhalb der Stadt. Vorbei am schönen Letnaschloss mit Schlosspark und dann weiter zum Schloss Belvedere kamen wir an der Prager Burg an. Weiter ging es zum Strahovkloster und dem Laurenziberg. Mittagspause war wieder ein einer Mensa der Prager Universitäten. Über den Aussichtsberg, den sog. Prager Eifelturm gingen wir zum Hotel zurück.

Der zweite und leider auch der Abschlussgottesdienst der Friedenswanderung wurde in der Kirche Maria-Himmelfahrt im Strahovkloster gefeiert. Hauptzelebrant war hier unser Generalpräses Ottmar Dillenburg, der die ganze Friedenwanderung mit gewandert war.

Das Banner der internationalen Friedenswanderung wurde an die Ausrichter der 50. Friedenswanderung übergeben, die 2017 in Sarnen in der Schweiz stattfinden wird. Außerdem wurden noch langjährige Friedenswanderer geehrt.

Am Sonntag hieß es dann langsam wieder Abschied nehmen. Ein großer Teil der Friedenswanderer nahm noch an der sehr interessanten Stadtführung durch die goldene Stadt Prag teil.

Robert Klauser
17.08.2016
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Geschichte der Friedenswanderung

Nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges brauchte es viel Zeit, bis die Wunden des Krieges geheilt waren. Die Völker und die Menschen waren einander fremd geworden und misstrauten einander. Im Kolpingwerk bestanden über den Generalrat zwar Kontakte zu den einzelnen noch verbliebenen Zentralverbänden, aber mit dem Aufhören der beruflichen Wanderschaft fehlten die Begegnungen über die nationalen Grenzen hinweg. Der damalige Schweizer Zentralpräses Josef Eberli hatte diese Lage erkannt und startete mehrere Initiativen, um das internationale Miteinander wieder neu zu beleben.
So rief er 1968 unter anderem zum ersten internationalen Kolping-Friedensmarsch auf. Mitglieder aus der Schweiz, Deutschland und Luxemburg trafen sich in Sachseln/Sarnen. Unser Pilgerweg führte uns in zwei Tagen vom Friedensheiligen Bruder Klaus zur Gottesmutter Maria, der Friedenskönigin. Es wurden Gottesdienste gefeiert, gebetet, diskutiert über die anhängigen europäischen Probleme und bekannten uns anschließend am Ziel in Einsiedeln zu Demokratie, mehr Gerechtigkeit und Frieden.
Bei der Heimreise am 26. Mai 1968 fanden die Luxemburger Teilnehmer, dass es nicht bei der einmaligen Begegnung bleiben dürfte, dafür waren die gemachten Erfahrungen zu wertvoll. Wertvoll für den Einzelnen und das gesamte internationale Kolpingwerk. Und so erfolgte ein Jahr später die Einladung  aus Luxemburg zur Internationalen Kolping-Friedenswanderung. Von der fünften Begegnung an wanderten auch Frauen mit – und seit dem Fall des Eisernen Vorhangs auch die Kolpingsfamilien aus Mittel- und Osteuropa.