Besuch einer Traditionsbrauerei

Brauereigeschichte und Industriedenkmal

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12.10.2015

Die Tore der Kälberhalle öffneten sich Ende September für eine Gruppe aus Meitingen. Die Kolpingsfamilie Meitingen lud zu einer Führung der Kälberhalle von Hasen-Bräu ein. Zunächst stärkte man sich in dem Restaurant „Augsburger Brauhaus zum Hasen“, der einen Großteil der 1.700 Quadratmeter großen Halle einnimmt. Hier haben bei Veranstaltungen bis zu 1.000 Menschen Platz. Danach ging es mit einem erfahrenen Braumeister durch die Brauanlage von Hasen-Bräu, wo pro Jahr 30.000 Hektoliter Bier gebraut werden.

Die Hasen-Bräu ist eine der ältesten Brauereien Augsburgs. Ihre Wurzeln reichen zurück bis ins Jahr 1464. Gebraut und sogleich ausgeschenkt wurde seinerzeit in kleinen Hausbrauereien; der „Haus-Preu“ war somit Brauerei und Schankwirtschaft in einem. Auch die Augsburger Hasen-Bräu geht auf eine solche Hausbrauerei zurück: die Schänke „Zu den drey Glass“.

Gespickt war die Führung mit vielen kleinen interessanten Geschichten zum Bierbrauen bzw. zum Haus selber. Wussten Sie zum Beispiel, wie die Brauerei zu ihrem Namen kam? Im 18. Jahrhundert war Martin Eberle der Haus-Preu in der Schänke „Zu den drey Glass“. Da verirrte sich ein Hase in seine Schankstube. Der Wirt wollte einen Braten daraus machen und jagte den Hasen, der aber entkam. Doch dem Wirt blieb der Spottname „Hasen-Preu“.

Mit der Verlagerung der Flaschenabfüllung nach Fürth vor einigen Jahren war das ursprüngliche Gelände in der Innenstadt zu groß geworden. Für Brauvorgang, Gärung, Lagerung und Fassabfüllung wurden nur noch Teile genutzt. So zog man 2011 in die frisch sanierte Kälberhalle auf dem ehemaligen Städtischen Schlacht- und Viehhofs Augsburg. Das denkmalgeschützte Gebäude ist ein Zeugnis der Industriearchitektur um 1900, wie man es kaum noch findet.

Der achtköpfigen Gruppe wurden die verschiedenen Biersorten und die Vorgänge vor, während und nach dem eigentlichen Brauen erläutert. Auch die Hintergründe über die Lagerung und den Transport des „flüssigen Brotes“ gaben einen Einblick in die Entwicklung zum heutzutage genutzten Bierfass. Na dann in diesem Sinne: Hopfen und Malz – Gott erhalt´s!

Marija Skrobo-Jakobovic
12.10.2015
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