Scheidegger engagieren sich beim 72-Stunden-Projekt

Ein Brückenschlag als Firmprojekt

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17.06.2019

Die fertige Brücke dank den Firmlingen und den erwachsenen Helfern


Die Diözesanleitung und die Beteiltigten des Projekts

Scheidegger Jugendliche helfen der Kolpingsfamilie dabei, einen neuen Übergang über den Grenzbach zu Vorarlberg zu errichten. Er ist sogar des beliebten Jakobswegs.

Vier Firmlinge aus der Marktgemeinde Scheidegg haben im Rahmen der vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend initiierten 72-Stunden-Aktion daran mitgearbeitet, eine vier Meter lange und 400 Kilogramm schwere Stahlbrücke über den Grenzbach zwischen dem Westallgäu und Vorarlberg zu erreichten. Die Jahrzehnte alte bisherige Holzbrücke war in die Jahre gekommen und machte nun einer neuen Stahlkonstruktion Platz, die auf dem Wanderweg zwischen dem Scheidegger Ortsteil Oberstein und der Ulrichskapelle (Möggers) den Grenzbach zwischen Deutschland und Österreich überbrückt. Zur Eröffnung des Brückenbauwerks kam neben der Diözesanleitung der Kolpingjugend Augsburg auch Thomas Gehring, Grünen-Abgeordneter und Landtagsvizepräsident.

Natürlich haben die Firmlinge den 400 Kilogramm schweren Stahlkoloss weder gebaut noch zusammengeschweißt. Das haben Josef Milz und der ehemalige Bauhofleiter Reinhard Boch von der Kolpingsfamilie Scheidegg übernommen. Während Milz als ausgebildeter Schweißer den Metall- und Stahlbau übernahm, kümmerte sich Boch um die Holzkonstruktion, denn die Brücke ist mit Brettern verkleidet und ermöglicht eine rutschsichere Querung. „An Materialkosten fielen insgesamt 1500 Euro an, die die Kolpingsfamilie gespendet hat. Die Arbeitsstunden wurden ehrenamtlich geleistet“, erläutert Milz, der etwa drei Tage lang konstruierte und schweißte. Das Geld stammt aus dem Erlös der beiden jährlichen Altkleider- und papiersammlungen. „Uns ist wichtig zu zeigen, dass die Kolpingsfamilie mit dem eingenommenen Geld nicht nur die wichtige Missionsarbeit unterstütz, sondern auch dauerhafte Projekte im eigenen Gemeindegebiet damit umsetzt“, betont Milz.

Inzwischen wurde die fertige Brücke montiert. Bis etwa 25 Meter vor den Montageort reichte der Fahrweg. Die restliche Strecke erledigten die vier Firmlinge zusammen mit Josef Milz, Reinhard Boch, Lukas Teiber und Ferdinand Reichart mit Muskelkraft und Rollen. Zuvor hatte das Projektteam die alte Holzbrücke abgerissen und die Firmlinge haben mit Schubkarren den für den Bau nötigen Kies herangekarrt. „Das Bauwerk hat nicht nur eine wichtige Außenwirkung, sondern auch eine bedeutende Symbolkraft. Die Firmlinge und auch die Kolpingsfamilie wollen mit ihrem Engagement das Zeichen setzen, dass in der heutigen Zeit der Bau von Brücken und nicht der Bau von Mauern im Vordergrund stehen sollte“, sagte Jo Milz.

Der 67-Jährige weist darauf hin, dass die neue Brücke ein Teil des vielbegangenen Jakobswegs ist und vielen Wanderern ein trockenes, sicheres Überqueren des deutsch-österreichischen Grenzbaches ermöglicht: „Erst 1982 wurde der schmale Trittpfad von Oberstein zur Ulrichskapelle zum befestigten Wanderweg ausgebaut. Mittlerweile wird der Weg jeden Tag von unglaublich vielen Pilgern, Urlaubs- und Klinikgästen sowie Einheimischen begangen.“

Sendlinger
17.06.2019
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