Kolpingsfamilien im Landkreis Dillingen feiern den Josefstag

Fahnen zeigen die Verehrung des heiligen Josef

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15.03.2021

Josefsfigur Kolpingsfamilie Höchstädt


Standarte Kolpingsfamilie Lauingen


Fahne Kolpingsfamilie Höchstädt Vorderseite


Fahne Kolpingsfamilie Höchstädt Rückseite

Kolpingsfamilien im Bezirk Mitteldonau feiern am 19. März den Josefstag. Neben dem Josefstag wird seit 1955 auch der 1. Mai als „Josef der Arbeiter“ gefeiert. Papst Pius XII. hat den seit 1889 als „Kampftag der Arbeiter“ benannten Tag als Zeichen der Aussöhnung mit der Arbeiterschaft eingeführt. Damit soll der Heilige geehrt, aber auch die Würde der menschlichen Arbeit bewusstgemacht werden. Josef ist der Patron der gesamten Kirche. Außerdem ist er Patron der Ehepaare und Familien, der Kinder und Jugendlichen, der Erzieher, der Zimmerleute, Holzfäller, Schreiner, Handwerker und Ingenieure, zudem Schutzheiliger in Wohnungsnot und verzweifelten Lagen.

Bereits zuvor hatte der katholische Sozialreformer Adolph Kolping (1813-1865) den Mann Marias und Ziehvater Jesu zum Patron seines Werkes gewählt. Die Standarte der Kolpingsfamilie Lauingen aus dem Jahre 1868 und die Fahne von 1922 der Kolpingsfamilie Höchstädt zeigen die Abbildung des heiligen Josef. Lauingen Kolpingsöhne ließen schon 9 Jahre nach ihrer Gründung den heiligen Josef mit dem Gebetsruf „Gott schütze das ehrbare Handwerk“ auf ihrer Fahne abbilden. Auf der Rückseite der Standarte stickten die Schwestern der „Englischen Fräulein“ aus Augsburg, heute Maria Ward-Schwestern, die Lebensmaxime der Vereinsmitglieder umgeben von neugotischen Ornamenten: „Religion und Tugend “, „Eintracht und Liebe“, „Fleiß und Arbeitsamkeit“, „Frohsinn und Scherz“. Eine schöne neugotische Kreuzblume schließt die hölzerne, vom Lauinger Schreinergeselle Nikolaus Brenner gefertigte Fahnenstange, ab.  

Die Fahne der Kolpingsfamilie Höchstädt wurde am 24. September 1922 feierlich gesegnet. Ein anschließendes Fest mit Theateraufführung, Gesang, Musik und turnerischen Einlagen begeisterte auch die Paten – Kolpingsfamilie und Gesellenverein Dillingen.

Zum 125-jährigen Jubiläum am 26.-28. Juni 1992 wurde die Fahne aus Höchstädt mit dem heiligen Josef renoviert und bis zum heutigen Tag in Ehren gehalten.

Der heilige Josef erinnert uns daran, dass all jene, die scheinbar im Verborgenen oder in der „zweiten Reihe“ stehen, in der Heilsgeschichte eine unvergleichliche Hauptrolle spielen. Dies schreibt auch Papst Franziskus im Apostolischen Schreiben „Patris corde“, mit dem er im Dezember 2020 für 2021 ein Josefsjahr ausgerufen hat.

Heute ist das Kolpingwerk in über 60 Nationen der Erde verbreitet. Als Handlungsfelder des Verbandes nennt das Leitbild des Kolpingwerkes Deutschland: “Wir eröffnen Perspektiven für junge Menschen, wir gestalten Arbeitswelt mit, wir sind Anwalt der Familie, und wir bauen an der Einen Welt“.

Seit 1621 feiert die katholische Kirche am 19. März das Hochfest des heiligen Josef. In Bayern war dieser Tag bis 1968 ein allgemeiner Feiertag. Schon zu Lebzeiten Adolph Kolpings feierten die von Ihm gegründeten Verein das „Josef-Schutzfest“.

Text: Gebhard Hummel; Bilder: KFs Lauingen und Höchstädt
15.03.2021
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