Bundeshauptausschuss tagt in Lutherstadt Wittenberg

Fall der Mauer war ein Wunder

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10.11.2014

Talk zu 25 Jahre Mauerfall


Ehrenzeichen für Kugler und Brambring und Blumen für die Ehefrauen


Europapräses Holtkotte steckt Barbara Breher Ehrennadel an


Blumen für Willi Breher


Erwin Fath spricht für den Landesverband


Anna-Maria Högg moderiert


Barbara Breher im Gespräch mit Maximilian Mann


Maximilian Mann singt "Köln ist meine Stadt"


Rosalia Walter beim Morgenimpuls


Dörflinger gratuliert Klaudia Rudersdorf


Reinhold Padlesak auf dem Kolping Magazin

Mit einer Feierstunde unter dem Titel „Denk-mal“ erinnerte das Kolpingwerk Deutschland im Rahmen des Bundeshauptausschusses am 7. November 2014 in Lutherstadt Wittenberg an den Fall der Mauer vor 25 Jahren. Dr. Reiner Haseloff, Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt, betrachtete in seiner Festansprache die friedliche Revolution als ein Ereignis der Heilsgeschichte. Anschaulich erzählte Haseloff, der auch Kolpingmitglied ist, von den Entwicklungen bis zum 9. November 1989 und von den Friedensgebeten, die auch in seiner Heimatstadt Wittenberg stattfanden.

Wo warst Du am 9. November 1989?

Ramona Krämer vom Bundesleitungsteam der Kolpingjugend führte mit der stellvertretenden Bundesvorsitzenden Barbara Breher, der Diözesansekretärin des Kolpingwerkes in Erfurt Annette Müller und mit Ministerpäsident Haseloff ein Interview zur Frage, wo sie am 9. November 1989 waren. Annette Müller, die nur wenige Kilometer von der Grenze wohnte, berichtete anschaulich, dass sie sich nicht vorstellen konnte, wie es jenseits des Zauns aussieht. Für sie war die Öffnung des Eisernen Vorhangs ein Wunder. Grüße an die 150 versammelten Delegierten aus allen deutschen Bistümern überbrachte Generalvikar Raimund Sternal im Namen von Bischof Dr. Gerhard Feige und der Diözesanvorsitzende Thomas Degenhardt für die rund 1.000 Mitglieder im Bistum Magdeburg. Die vom Orchester des Kolping-Berufsbildungswerkes Hettstedt musikalisch gestaltete Feierstunde schloss Bundespräses Josef Holtkotte mit einem Dank ab. Holtkotte stellte die Macht des Gebetes, die sich in der Entwicklung des Jahres 1989 gezeigt hatte, in seinem Abschlusswort heraus. In ähnlicher Weise äußert sich der Bundesvorstand in der Erklärung „Erinnerung, Dank und Auftrag – Kolpingwerk Deutschland erinnert an den Fall der Mauer vor 25 Jahren“: „Überzeugung und Glaube an die Würde und Freiheit des Menschen sind stärker als Gewalt und Waffen.“ Pfarrer Markus Lorek zitierte in seiner Predigt bei der Messfeier mit der katholischen Pfarrgemeinde von Wittenberg am Samstag, 8. November, Texte von Jugendlichen zum Mauerfall. In Fürbitten hatten die jungen Menschen 1990 um Verzeihung für Versäumnis gebeten, Dank für die Entwicklung gesagt und um Vertrauen in die Zukunft gebetet.

Ehrungen für engagierte Mitglieder

Franz Kugler aus der Kolpingsfamilie Nördlingen erhielt aus den Händen von Bundesvorsitzenden Thomas Dörflinger MdB das Ehrenzeichen des Kolpingwerkes Deutschland. Dörflinger würdigte in seiner Laudatio das Engagement von Kugler in den Gremien des Handwerks. 40 Jahre gehörte Kugler für das Kolpingwerk als Arbeitnehmervertreter der Vollversammlung der Handwerkskammer Schwaben an, 30 Jahre war er deren Vizepräsident und fast 10 Jahre gehörte er dem Vorstand des Deutschen Handwerkkammertag an. Heiner Brambring aus der Kolpingsfamilie Olsberg erhielt für sein Engagement als Verbindungsmann des Diözesanverbandes zum Diözesanverband Magdeburg zur Zeit der DDR, als ehemaliges Diözesanvorstandsmitglied und als Aufsichtsratsvorsitzender der Kolping-Bildungswerk Paderborn gGmbH ebenfalls das Ehrenzeichen des Kolpingwerkes Deutschland. Extra aus Südtirol war der Zentralsekretär Otto von Dellemann angereist. Für den Vorstand überreichte er Barbara Breher (Kolpingsfamilie Pfaffenhofen an der Ilm) das Ehrenzeichen des Kolpingwerkes Europa für ihr Engagement als Europavorsitzende.

Kolping-Darsteller wirbt für Kolpingtag

Maximilian Mann, der 2013 und 2014 im Musical Kolpings Traum der Hauptdarsteller war, warb bei den Delegierten für den Kolpingtag 2015. Im Gespräch mit Barbara Breher berichtete er von seinen persönlichen Eindrücken von der Person Adolph Kolping. Besonders beeindruckt war Mann von der Durchsetzungskraft Kolpings. Mann wird auch 2015 beim Kolpingtag in Köln wieder als Adolph Kolping bei der Neuinszinierung mit live Musik auf der Bühne der Lanxess-Arena stehen. Die beiden stellvertretenden Bundesvorsitzenden Barbara Breher und Markus Lange stellten mit dem Referent für Verbandsfragen Otto M. Jacobs aktuelle Informationen zum Kolpingtag vor. Linus (Michael Büttgen) vom Tanzbrunnen moderiert mit jemandem aus dem Verband die Auftaktveranstaltung am Freitag. Mitwirken werden die Big Band der Bundeswehr und ‚the Baseballs‘. Inzwischen stehen die Orte für die Verbands-Hot-Spots fest. Den Abschlussgottesdienst wird mit den Kolpingteilnehmern Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki mit den 15.000 Kolpingmitgliedern in der Lanxess-Arena feiern. Die aktuellen Informationen zum Kolpingtag gibt es in der Präsentation auf www.kolpingtag2015.de.

Verfolgte Christen, Ökumene, Sterbehilfe, Branchentarifverträge

In verschiedenen Anträgen beschäftigten sich die Delegierten mit aktuellen politischen Fragen. Den Bundestag, die Bundesregierung und die Kirchen forderte der Bundeshauptausschuss auf, „dass die religiöse Verfolgung von Christen, Jesiden sowie schiitischer und anderer Muslime im Irak und Syrien durch die IS sofort beendet wird.“ Im Blick auf die Ökumene stellt der Bundeshauptausschuss „nach wie vor viel Trennendes“ und „Rückschritte hinter schon Erreichtes“ fest. „Der Weg zur Einheit der Christen in versöhnter Verschiedenheit ist kein Selbstläufer, sondern ist jeden Tag neu zu gestalten“, sagen die über 150 Delegierten in der Erklärung „Ermutigung zur Ökumene“. Der Bundeshauptausschuss ruft alle Kolpingmitglieder auf: „Erfüllt die Ökumene mit Mut, Freude, Tatkraft, Begeisterung, Verantwortung und Gottvertrauen!“ In einer weiteren Erklärung wendet sich der Bundeshauptausschuss „gegen jede Form organisierter und kommerzieller Sterbehilfe“. „Organisierte Sterbehilfe wirkt sich nach Ansicht des Kolpingwerkes belastend auf die Schwachen der Gesellschaft aus: auf schwerkranke Menschen, die der Fürsorge und Zuwendung bedürfen, und die vor der Möglichkeit geschützt werden müssen, sich selbst schnell das Ende zu bereiten, damit sie anderen Menschen nicht zur Last fallen“, heißt es im Antragstext. Die Delegierten schlossen sich auch einem Antrag des Kolpingwerk Landesverband Nordrhein-Westfalen an, der gleichen Lohn für gleiche Arbeit am gleichen Ort fordert und Branchentarifverträge begrüßt. Aus Anlass des Bundeshauptausschusses hat der Bundesvorstand das Memorandum „Familienfreundliches Deutschland“ verabschiedet.

Reinhold Padlesak im Bundesvorstand

Bei der Nachwahl in den Bundesvorstand wurden zwei freie Plätze neu besetzt. Reinhold Padlesak aus der Kolpingsfamilie Starnberg wurde mit großer Mehrheit gewählt. Padlesak der sich schon seit seiner Jugendzeit im Kolpingwerk engagiert ist auch Mitglied im Diözesanvorstand Augsburg. Als ehemaliger Betriebsrat will er seine Kompetenzen in das Leitungsgremium des Kolpingwerkes Deutschland einbringen. Auch die Diözesanvorsitzende aus Essen, Klaudia Rudersdorf wurde in den Bundesvorstand gewählt.

Verband weiterentwickeln

Mit der Vorlage für ein Programm für das Internationale Kolpingwerk im Rahmen des Verbandsentwicklungsprozesses beschäftigten sich die Delegierten während eines Tagesordnungspunktes. In einem Leitantrag wurden die Eckpunkte für die Zusammenarbeit der überörtlichen Ebenen im Verband neu definiert. Auch die Fachgremien auf Bundesebene, die Bundesfachausschüsse, wurden neu ausgerichtet und werden in Kürze neu besetzt. Nach dem Inkrafttreten der neuen Satzung musste der Bundeshauptausschuss Geschäfts- und Wahlordnungen für einige Gremien auf Bundesebene neu anpassen. Zudem wurde eine Evaluierung von „Begleiten und Beraten“ (BuB) und die notwendigen Instrumente in Auftrag gegeben. In einem 44 Seiten umfassenden Rechenschaftsbericht und in einem Bericht über die wirtschaftliche Entwicklung legte der Bundesvorstand Rechenschaft über seine Arbeit ab, stellte sich der Diskussion und wurde für das vergangene Jahr von den Delegierten entlastet.

Augsburger beim Bundeshauptausschuss

Sonja Tomaschek (Diözesanvorsitzender), Alois Zeller (Diözesanpräses), Thomas Ermisch (Diözesanleiter Kolpingjugend) und Johann Michael Geisenfelder (Diözesansekretär) waren die vier gewählten Delegierten aus Augsburg beim Bundeshauptausschuss. Barbara Breher (stellv. Bundesvorsitzende), Rosalia Walter (Bundesvorstandsmitglied) und Anna-Maria Högg (Mitglied Bundesleitungsteam der Kolpingjugend) waren als Vertreter des Bundesvorstandes aus der Diözese Augsburg bei dem Treffen in Wittenberg dabei. Der stellvertretende Vorsitzende des Kolpingwerkes Landesverband Bayern Erwin Fath war ebenfalls als Delegierter dabei. Landesgeschäftsführer Willi Breher vertrat die AG Familienferienstätten als Gast. Maria und Franz Kugler nahmen ebenfalls als Gäste teil. Herbert Barthelmes war bei der Feierstunde am Freitagabend dabei, weil er zuvor als Aufsichtsratsvorsitzender an der Kuratoriumssitzung der Gemeinschaftsstiftung des Kolpingwerkes Deutschland teilgenommen hatte.

10.11.2014
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