100 Jahre Kolpingsfamilie Augsburg St. Max

Lan’t net luck - halt’s z‘samm

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04.11.2019

Einzug der Kolpingbanner


vlnr: Pfarrer W. Kratzer, Diözesanpräses A. Zeller, Stadtpfarrer F. Geis, Diakon L. Drexel


Predigt von Diözesanpräses Zeller


Kolpingbanner am Altar


Festgottesdienst in St. Max


Dr. Volker Ullrich, MdB; Stadtpfarrer Florian Geis


Bläsergruppe Lützelburg


Alt-OB Dr. Peter Menacher, Rudi Seitz


Ehrung für 65 Jahre Mitgliedschaft für Heiner Maresch. Vlnr: R. Seitz, Marianne Maresch, Heiner Maresch, J. Lupper, A. Zeller


Kolpinglied „S‘war einst ein braver Junggesell…“


„…ihr Brüder reichet euch die Hand, ihr Schwestern reichet euch die Hand“


Diözesanpräses Alois Zeller mit Stadtpfarrer Florian Geis

Der Festgottesdienst in St. Max am 26. Oktober 2019 war der Beginn der Feier zum 100-jährigen Jubiläum der Kolpingsfamilie St. Max. Diözesanpräses Alois Zeller, Stadtpfarrer Florian Geis, Pfarrer Waldemar Kratzer und Bezirkspräses Diakon Ludwig Drexel feierten mit vielen Kolpingmitgliedern aus St. Max, den benachbarten Kolpingsfamilien des Bezirks Augsburg und zahlreichen Gästen einen festlichen Gottesdienst, umrahmt von einem schwarzorangen Fahnenmeer der zahlreichen Bannerabordnungen. Für die musikalische Gestaltung sorgte die Bläsergruppe Lützelburg unter der Leitung von Uli Fischer.

Seine Predigt begann Diözesanpräses Alois Zeller mit einer Geschichte: „Ein Seifenfabrikant sagt zu einem Christen: ‚Das Christentum hat nichts erreicht. Obwohl es schon seit 2000 Jahren gepredigt wird, ist die Welt nicht besser geworden. Es gibt immer noch viel Böses unter den Menschen‘. Der andere zeigt auf ein ungewöhnlich schmutziges Kind, das am Straßenrand im Dreck spielt, und bemerkt: ‚Seife hat nichts erreicht. Es gibt immer noch Schmutz und schmutzige Menschen in der Welt!‘, ‘Seife‘, entgegnet der Fabrikant, ‘nützt natürlich nur, wenn sie angewendet wird.‘ Darauf der andere: ‘Christsein auch‘“. In seiner mitreisenden Predigt ging Zeller auf die Kolpingsfamilie St. Max ein. Es freue ihn besonders, dass es ihr nach langer Zeit gelungen ist, junge Mitglieder für die Kolpingsfamilie zu gewinnen. „Wenn du jemand für eine Sache gewinnen willst, muss es in dir brennen, so dass im anderen das Feuer entfacht wird.“ Schon Adolph Kolping sagte: „Wer Menschen gewinnen will, muss sein Herz zum Pfande geben“.

Anschließend traf man sich zum Festabend im schön dekorierten Pfarrsaal. Stadtpfarrer Florian Geis begrüßte die über einhundert Gäste und der Kinderchor Maxissimo überbrachte mit dem Lied „Wir feiern heut ein Fest“ einen musikalischen Willkommensgruß. Anschließend überraschte der Kinderchor Maxissimo, unter der Leitung von Sonja Latermann, die Gäste mit einer eigens für diesen Abend eingeübten Version des Kolpingliedes „Wir sind Kolping“ von perfekten Solostimmen gesungen. In den Refrain stimmten die begeisterten Gäste mit ein.

Nach einem Begrüßungssekt waren die Gäste zum Büffet mit Schweinsbraten und Kartoffelsalat eingeladen. Zur musikalischen Untermalung spielte Uli Fischer mit seiner Bläsergruppe.

In seiner Begrüßungsansprache freute sich Vorsitzender Rudi Seitz über die zahlreichen Gäste. Zu seinem Bedauern musste er mitteilen, dass der Präses der Kolpingsfamilie, Diakon Winfried Schölch, wegen eines unerwarteten Krankenhauaufenthalts nicht an der Jubiläumsfeier teilnehmen kann, und wünschte ihm an dieser Stelle gute Genesung. In einem kurzen Rückblick erinnerte Rudi Seitz daran, wie dem damaligen Präses Stadtpfarrer Michael Stöckle, von Nachwuchssorgen geplagt, der große Coup gelang und am Kolpinggedenktag 1967 mit sechs Maxer Ministranten im Alter von 17 Jahren eine Jungkolpinggruppe in St. Max gründete: „Einer davon war ich. -  Im Jahr darauf wurde ich zum Senior der Kolpingsfamilie St. Max gewählt, was der heutigen Funktion des Vorsitzenden entspricht. Damals hatte ich noch nicht geahnt, dass mir dieses Amt und die Kolpingsfamilie St. Max zur Lebensaufgabe werden sollte.“ Auch im Jahr 2016 gelang es nach fast 50 Jahren wieder, aus den Reihen der Maxer Ministranten eine Kolpingjugend zu gründen, die heute 14 Mitglieder zählt.“

Diözesanvorsitzender Robert Hitzelberger beglückwünschte in seinem Grußwort die Kolpingsfamilie St. Max zum Jubiläum und stellte in seiner Betrachtung fest, dass in der zwar zahlenmäßig kleinen Kolpingsfamilie St. Max Qualität vor Quantität geht. Er bemerkte mit einem Augenzwinkern: „Wartet aber nicht wieder 50 Jahre mit dem Kolpingnachwuchs.“ Anschließend überreichte er das Ehrendiplom des Kolpingwerkes Deutschland zum 100-Jährigen Jubiläum. 

Der Augsburger Bundestagsabgeordnete Dr. Volker Ullrich, selbst Mitglied der Kolpingsfamilie, betrachtete in seinem Grußwort die Zeit der Gründung der Kolpingsfamilie: „Es gehörte schon viel Kraft und Mut dazu, als die jungen Männer im Jahr 1919, in der schweren Zeit nach dem 1. Weltkrieg, den Katholischen Gesellenverein St. Max gegründet haben.“ Ullrich ist gerne Mitglied in der Kolpingsfamilie St. Max und bedankte sich für das ehrenamtliche Engagement.

Dr. Peter Menacher, Alt-OB der Stadt Augsburg, erinnerte sich an seine Kindheit. Sein Vater war Altsenior in der Kolpingsfamilie St. Max. Er ist in einer echten Kolpingsfamilie aufgewachsen. “So gehörte es für meinen Vater, in Anlehnung an den Schustergesellen Adolph Kolping, auch dazu, dass wir als Kinder immer blank geputzte Schuhe zu tragen hatten.“ In alter Verbundenheit gratulierte er der Kolpingsfamilie zum 100-jährigen Jubiläum und ermutigte sie, in ihrem Engagement für das Kolpingwerk nicht nach zu lassen.

Karl Schneider, Pate für Kolping Südafrika, überbrachte den Maxern die Glückwünsche von Father Kizito Gugah, Nationalpräses von Kolping South Africa, und Nationalkoordinatorin Judith Turner. Kolping-Urgestein, Heiner Maresch, wurde für 65-jährige Mitgliedschaft in der Kolpingsfamilie geehrt. Als Dank für seine Treue überreichte ihm Diözesanpräses Zeller die Jubiläumsurkunde des Kolpingwerkes Deutschland. Nach der Ehrung sangen alle gemeinsam das Vater Kolpinglied und reichten sich die Hände. Zum Ende des Liedes rief Heiner Maresch den traditionellen Spruch: „Lan’t net luck - halt’s z‘samm“. Mit dem Segen von Diözesanpräses Alois Zeller ging der Jubiläumsabend zu Ende.

Voll Zuversicht blickt die Kolpingsfamilie St. Max in die Zukunft. „Getragen vom Geist Adolph Kolpings und auf die Kolpingjugend bauend, gehen wir frohen Mutes auf das „zweite Jahrhundert“ unserer Geschichte zu“, sagt Vorsitzender Rudi Seitz.

Text: Rudi Seitz; Bilder Markus Seitz
04.11.2019
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