Peter Eder liest Oskar Maria Graf in der Schreinerei

Literatur in der Werkstatt

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01.03.2016

Zum zweiten Male war die Lesung mit Peter Eder bei der Kolpingsfamilie Gersthofen ein voller Erfolg. Kolpingvorsitzende Patricia Steiner und ihr Mann Hermann luden in ihre Schreinerei zur „Literatur in der Werkstatt“ ein. Aus seinem Buch-Antiquariat suchte Eder „Das bayerische Dekameron“ von Oskar Maria Graf aus.

Der in Berg am Starnberger See geborene Oskar Maria Graf (1894 - 1967) gewann bereits 1910 in Leipzig einen Preis für seine „Gedichte in Prosa“. Fünf Kapitel suchte Eder heraus aus der bayerischen Provinz; über Dialekt und Sprache; das Fensterln; Brautschau; Treue, mehr oder weniger sittsamen Bäuerinnen und Mägde; Dorfleben.

Die aufmerksamen Besucher erfuhren Witziges und Ernstes aus einer Spannweite von derber, klarer Ausdrucksweise, teilweise Frauen verachtenden Formulierungen, schadenfrohem Kichern, spitzbübischem, schadenfrohen Verhalten. Betroffen in diesen Anekdoten sind standhafte tüchtige Frauen, gehörnte Männer, ehrwürdige Honoratioren des Dorfes. Die sonore Stimme von Peter Eder las im bayerischen Dialekt. Gekonnt betonte er die verschiedenen Stimmen der beschriebenen Personen und brachte die Kolpingmitglieder häufig zum Lachen.

Ingeborg Eder spielte virtuos mit ihrem Akkordeon bayerische Lieder zum Gefallen der Kolpingmitglieder. Der lange anhaltende Applaus erfreute die Eders und Gastgeber Patricia und Hermann Steiner.

Dagmar Benz
01.03.2016
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