Frauentag begeistert über 100 Teilnehmerinnen

Viele Blickwechsel gemacht

zurück

18.11.2014

Helga Schuster trat in verschiedenen Frauenrollen auf.


Mit Rollstuhl unterwegs in Augsburg


Der koloniale Stadtrundgang führte unter anderem auf den Stadtmarkt


Interessantes erfuhren die Besucherinnen in der Moschee


Beim Rösten wurden die Frauen mit Kaffeeduft verwöhnt


Präses Zeller feierte mit den Frauen einen ansprechenden Gottesdienst

Interessante Einblicke und neue Eindrücke gewannen die Teilnehmerinnen am Frauentag am Samstag, 15.11.2014. Das Kolping-Erwachsenenbildungswerk Augsburg hatte dazu unter dem Motto „Blickwechsel“ eingeladen. Über 100 Frauen nahmen die Gelegenheit war unbekannte Türen zu öffnen und neue Perspektiven kennen zu lernen.

Nach einem lebendigen und feierlichen Gottesdienst mit Präses Zeller brachte die Künstlerin und Schauspielerin Helga Schuster die Teilnehmerinnen am Vormittag in Begeisterungsstürme. Virtuos schlüpfte sie in unzählige Frauenrollen und hielt dem Publikum einfühlsam und witzig den Spiegel vor. Mit wunderbaren Gesangseinlagen und großem Schauspieltalent brachte sie das Motto des Auftritts „Heldinnen wie ihr“ leidenschaftlich rüber.

Spannende Exkursionen

Verschiedene Exkursionen und Workshops standen den Frauen am Nachmittag zur Auswahl. Eine große Gruppe nahm an einer Führung durch das Grandhotel Cosmopolis teil, das Asylunterkunft, Hotel und soziales Kunstprojekt in einem ist. „Das hat mir Ideen und Mut zur Umsetzung zu Hause gegeben“, berichtete eine Teilnehmerin. Sehr beeindruckt waren die Frauen auch von den Erfahrungsberichten im Grandhotel, was durch ehrenamtliches Engagement alles leistbar und machbar ist.

Bei einem kolonialen Stadtrundgang erfuhr eine andere Exkursionsgruppe historische Hintergründe über Augsburg als Handelsmacht und übertrugen dies auf die heutige Weltwirtschaft und unser Konsumverhalten. Dass Konsum unter fairen und regionalen Kriterien machbar ist, zeigte sich unter anderem am Stadtmarkt und im Weltladen.

In der Tepebasi-Moschee wurden die Besucherinnen des Frauentags herzlich empfangen und erfuhren sehr viel Interessantes über den Islam. „Die Offenheit und auch die vielen Gemeinsamkeiten des Islams und des Christentums waren für mich überraschend und neu“ fasste eine Teilnehmerin zusammen.

Aus der Perspektive einer Rollstuhlfahrerin erkundete eine kleine Gruppe Augsburg. Georgine Miehle-Zesch, Mitglied im Behindertenbeirat der Stadt Augsburg, „rollte“ mit ihnen über Kopfsteinpflaster und abschüssige Gehsteige, kämpften an schweren Türen und erkundeten aber auch vorbildliche behindertengerechte Einrichtungen. Zwei junge Frauen waren überrascht über die „Aufmerksamkeit“, die man im Rollstuhl von Passanten bekommt: „wir erhielten so viele mitleidige Blicke, das war fast schlimmer als die Anstrengung, die es bedeutet mit dem Rollstuhl zu fahren.“

Was passiert, wenn man vor dem „Nichts“ steht? Dieser Frage gingen Besucherinnen des Workshops „Krise als Chance“ mit Hilfe von Angela Hammerl, Leiterin der Krisenintervention Regensburg, nach. „Ein völlig neuer Blick, der uns emotional sehr betroffen gemacht hat“ fasst eine Frau zusammen.

„Wir finden, Facebook ist eine tolle Sache, wenn man mit seinen Angaben überlegt umgeht“, so fiel das Resümee der Besucherinnen des Workshops „Faszination Facebook“. In Live-Anwendungen zeigte ihnen Steffi Ritter die Möglichkeiten und auch die gefahren dieses beliebten sozialen Netzwerks.

In St. Anna wurde eine Exkursionsgruppe über die Bedeutung dieses evangelischen Juwels in Augsburg aufgeklärt. Dabei beschäftigten sie sich auch mit der Reformation und brachten einige unterhaltsame Luther-Zitate zurück in den Kolpingsaal.

Der Kaffeeduft verführte die Frauen, die das Café Samocca besuchten. Frau Völlinger röstete ganz frisch eine Kaffeesorte und berichtete von den Herausforderungen der Menschen mit Behinderung, die im Café Samocca arbeiten.

„Der Frauentag ist eine richtige Auszeit für mich“, lobte eine Teilnehmerin, „ich nehme so viele Gedanken und Eindrücke mit!“

18.11.2014
zurück

Siehe auch