Nationalverband Indien legt Jahresbericht vor

Das Leben Einzelner mit Sicherheit verbessert

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28.09.2020

gemauertes Toilettenhaus


Altes...


... und neues Haus von Rosalie Mary

Sicherheit bei ganz Wesentlichem: den Besuch am stillen Örtchen. In Indien ist dies meist weder still noch ein sicherer Ort – vor allem für Frauen. Hier leistet das Kolpingwerk großartige Aufklärungsarbeit und unterstützt beim Bau von Sanitäranlagen. Mehrere profitieren in der Regel auch, wenn Kolpingmitglieder durch Kolping die Möglichkeit erhalten, ein festes Dach über dem Kopf zu finanzieren. Um den Eigenteil dazu erwirtschaften zu können ist es möglich z.B. auch unterstützt durch Kolping ein Milchvieh für die Familie zu kaufen. Diese und noch mehr Projekte wurden auch im vergangenen Jahr 2019 vom Nationalverband Indien gefördert. Was konkret geschah, wurde nun im Jahresbericht vorgelegt.

Rosalie Mary (50 Jahre) schreibt: Mein Mann und ich arbeiten in der Landwirtschaft. Seit 2014 bin ich schon Kolpingmitglied. Ich nehme gerne an den Kolping Zusammenkünften teil und leiste auch meinen Sparbeitrag. Ich lebe zusammen mit meinem Mann, meinem Sohn und der Schwiegertochter sowie unseren beiden Enkelkindern zusammen. Unser strohgedecktes Haus war einfach viel zu klein für uns alle. Im September 2018 konnten wir ein neues Haus bauen. Von den insgesamt 800 Euro konnten wir von Kolping Indien einen Kredit über die Höhe von 580 € für den Hausbau bekommen. Außerdem nahmen wir einen weiteren Kredit auf, unsere Verwandten unterstützen uns und durch die erbrachte Eigenleistung sowie unser Erspartes, konnten wir das Haus bauen. Jetzt leben wir in einem komfortablen Haus für die gesamte Familie.

Wie Rosalie Mary, so konnte an weitere 119 Familien durch Kolping die Gewährung von günstigen Krediten gewährt werden, um ein Haus mit eigener Toilette für die gesamte Familie zu ermöglichen.

Im Jahresbericht für 2019 des Kolping Nationalverbands Indien wird auch von weiteren oft schon langjährigen Projekten berichtet, so auch dem Milchvieh-Projekt. Milchvieh spielt eine wichtige Rolle bei der Einkommensgenerierung. Milch und Produkte daraus (Käse usw.) dienen für die Ernährung der Familie, der Dung der Kühe wird als Dünger für den Gemüsegarten verwendet. Was über den Eigenbedarf hinausgeht, wird verkauft. Frau Vasanthi kann beispielsweise 4 von insgesamt 5 Litern Milch pro Tag verkaufen, so kann sie monatlich rund 27€ verdienen. Diese einmalige Investition hat das Potenzial, das Leben armer Familien zu verändern. Dass der Bedarf riesig ist, zeigt die Anzahl an Kolpingmitgliedern, die den Zuschuss für ein Michvieh bekamen:  552. Das ist die zweithöchste Zahl, seit Projektstart im Jahr 2000. Insgesamt 5.522 indische Familien konnten sich seither über tierischen Zuwachs freuen.

Auch das Hygieneprojekt, der Bau von im vergangenen Jahr 593 öffentlichen Toilettenanlagen konnte vorangebracht werden. Die damit einhergehenden Hygieneschulungen von Kolping haben ein Anstoß zum Umdenken gegeben. Nachdem kommunale Verwaltungen erkannt haben, was Kolping Indien hier für die Menschen leistet, sind viele lokale Verwaltungen auf Kolping Indien zugekommen, um nach einer Kooperation zu fragen. Dadurch konnte ermittelt werden, welche Haushalte ohne Toiletten sind und der Bau solcher Einrichtungen finanziell gefördert werden.

Neben den vielen Projekten war das vergangene Jahr von einer einschneidenden Veränderung geprägt. 2019 im Herbst wurde Father Dr. Mari Soosai als Nationaldirektor (Nationalpräses) und Cyrill V.T als Nationalvorsitzender gewählt.

 

Die vielfältigen Projekte des Indischen Nationalverbands erhalten durch viele Kolpingsfamilien, einzelne Kolpingmitglieder und Nichtmitglieder große Unterstützung durch ihre Spende an die Kolpingstiftung-Rudolf-Geiselberger. Diese leitet die Spenden an die Projekte gezielt weiter. 

Wie auch in vielen anderen benachteiligten Regionen der Erde, trifft es in Indien die Ärmsten der Armen in 2020 durch den Corona-Virus. Welche Hilfe dort durch das Kolpingwerk Indien geleistet wird, kann in einem weiterführenden Artikel nachgelesen werden.

28.09.2020
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