Das Kolpingwerk Deutschland zur Situation der Hebammen und Entbindungspfleger

Das Wohl der Familie ein Herzensanliegen

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12.04.2019

Das Wohl der Familie ist dem Kolpingwerk ein Herzensanliegen. Adolph Kolping hat dieses wie folgt auf den Punkt gebracht: „Das Schicksal der Familie ist nämlich über kurz oder lang das Schicksal des Landes.“ Familien bilden das Rückgrat der Gesellschaft. [Familienfreundliches Deutschland – Memorandum des Kolpingwerkes. 2014]

Auch werdende Eltern benötigen die ganze Unterstützung der Gesellschaft. Hebammen und Entbindungspfleger leisten hier einen wichtigen Dienst: Während der Schwangerschaft, während der Geburt und darüber hinaus sind sie wichtige Ansprechpartner/-innen für werdende Eltern. Durch ihre Beratung und Betreuung von Eltern, leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Wohlergehen von Eltern und Kind.

Aktuell gibt es in Deutschland etwa 2.600 freiberufliche Hebammen, die dem Deutschen Hebammenverband zufolge (DHV) etwa 21% aller Geburten in Deutschland begleiten. Allerdings sind immer weniger Hebammen im Bereich der Geburtshilfe aktiv, was zu einer eklatanten Unterversorgung führt, die viele werdende Mütter betrifft. Nicht nur das immer weniger Kliniken – aufgrund des hohen Kostendrucks – Entbindungen anbieten, die weiter steigende Haftpflichtprämie für freiberufliche Hebammen sorgt für die beschriebene Situation. Wie der DHV mitteilt, liegt der jährliche Beitrag im Jahr 2018 bei 8.174 € und ab Juni 2019bei 8.664 €. Seit einigen Jahren bekommen Hebammen einen sogenannten Sicherstellungszuschlag, der von den Krankenkassen ausgezahlt wird. Er deckt aktuell etwa 50% der Kostenfür die Haftpflichtprämien ab. Die restlichen Kosten – und damit auch die weiteren Preissteigerungen– müssen die Hebammen selbstständig tragen.

Der Bundesvorstand hält dieses für nicht ausreichend. Neben der notwendigen monetären Unterstützung, braucht es eine Infrastruktur, die auch das notwendige Personal vorhält, um Eltern und Kinder in sensiblen Lebensphasen zu unterstützen. Es gilt, die beruflichen Bedingungen in der Geburtshilfe so zugestalten, dass sich das Personal in diesem wichtigen und sensiblen Arbeitsbereich nicht weiter reduziert. Hebammen und Entbindungspfleger leisten einen unverzichtbaren Dienst für die Eltern und Kinder – und damit für Familien in unserer Gesellschaft! Sie sind finanziell zu entlasten!

Bundesvorstand (Soest, 6. April 2019)
12.04.2019
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Bei der Bundesversammlung im Herbst 2018 hat der Diözesanvorstand des Kolpingwerkes Diözesanverband Augsburg einen Antrag zur Situation der Hebammen / Entbindungspfleger eingebracht. Der Bundesvorstand des Kolpingwerkes Deutschland hat das Thema aufgegriffen und eine Erklärung veröffentlicht.