Kolpingsfamilie Gersthofen informiert sich über moderne Form des Glaubenslebens

Besuch im Gebetshaus

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09.06.2023


Einblicke in das moderne Gebetshaus in Göggingen gewährte der Kolpingsfamilie Gersthofen Franziska Weiblein bei einer Führung am 6. Juni 2023. Der Gründer Johannes Hartl promovierte in katholischer Theologie. Gemeinsam mit seiner Frau Jutta, beide angeregt durch Erfahrungen in den USA, schart er seit 2012 katholische und evangelische Christ*innen, Gläubige aus den Freikirchen, oder auch Menschen, die auf der Suche sind, um sich. Einer der Thesensätze lautet: „Gebet ist nicht alles, aber ohne Gebet ist alles nichts“. Das Gebetshaus ist in das Netzwerk der Charismatischen Erneuerung eingebunden.

Das Gebet verstummt im in weißen und goldfarbenen Farbtönen gestalteten Gebetsraum nie, denn ununterbrochen kann dort Tag und Nacht gebetet werden. 46 Missionar*innen in Schichten von jeweils sechs Stunden und Missionsleiter*innen mit 10 bis 12 Arbeitsstunden leiten in der Kapelle bei Laudes, beim Gebet, beim Lobpreis oder bei Fürbitten an. Es zählt der Blick auf Jesus, „weil Jesus es wert ist“. Auch gelegentlich laute Musik zu bestimmten Formen des Gebetes lädt zum Mitsingen ein. Zwei unterschiedliche Bibel-Versionen sind im Einsatz. Jeder Wochentag hat einen geistlichen Schwerpunkt. Freitagmittag können die Christ*innen am Abendmahl teilnehmen. Schweigeexerzitien sind im Angebot, die gerne auch von Auswärtigen angenommen werden.

Unterstützung erhält das Gebetshaus durch die Diözese, jedoch keine staatlichen Hilfen. Die Glaubens-Gemeinschaft finanziert sich größtenteils durch Spenden. Alle Missionar*innen haben einen eigenen Partnerkreis, der sie finanziell unterstützt. Das gespendete Geld kommt in einen Topf, daraus errechnet sich ein Durchschnittsgehalt für die Mitarbeiterschar. Erschrocken reagierte Alfred Steiner im Großraumbüro: „So eng aufeinander kann doch nicht gut gearbeitet werden“. Die Arbeitsplätze sind nicht alle gleichzeitig besetzt.

In der Kapelle mit schwarzen Sitznischen hängt ein goldfarbener Jesus ohne Kreuz. Geblümte Tapeten im Flur, an Boden, Wänden und Decke führen zum Gästehaus mit verschieden gestalteten Übernachtungszimmern. Jedes der Zimmer mit Dusche ist anders eingerichtet. Die Kolpingmitglieder faszinierte die moderne Bauweise und die modische Ausstattung in den Räumlichkeiten. Die Urkunde mit dem „German Design Award Special 2022“ für „exzellente Architektur“ an die Philipp Architekten GmbH hängt im Eingangsbereich. Anna Phillipp setzte hochwertige Materialien in moderner Gestaltung in Räumen und Terrassen um.

Die Gebetsleiterin Franziska Weiblein, seit sechs Jahren im Gebetshaus, betonte: „Es braucht Orte, wo die Gegenwart Gottes erlebbar ist“. Das älteste Gebetshaus steht in Freiburg, in Augsburg das größte, das künftig auf einem Nachbargrundstück Erweiterungsflächen bekommt.

Ein Urgestein der Kolpingfamilie Gersthofen, Alfred Steiner, besuchte bei einer Radlfahrt das Gotteshaus und schlug es seiner Tochter Barbara Lamprecht, aktiv in der Vorstandschaft, als Programmpunkt vor.

Dagmar Benz
09.06.2023
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