Kolpingsfamilie Gersthofen regt zu Nachhaltigkeit an

155 gebrauchte Handys zum Start

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05.10.2021

Die Kolpingsfamilie Gersthofen hat am 28. September 2021 Vera Heinz, Diözesanbeauftragte für Eine Welt im Kolping-Diözesanvorstand, zum Thema „Handys verwerten und Gutes tun“ eingeladen. Mit dem Vortrag startete die Kolpingsfamilie die Sammelaktion von gebrauchten Smartphones in Kooperation mit Missio München. Bürgermeister Michael Wörle übergab zum Auftakt der Vorsitzenden der Kolpingsfamilie Patricia Steiner einen Behälter mit 155 Altgeräten, die der Wiederverwertung oder dem Recycling zugeführt werden.

„Mit einem Handy haben wir buchstäblich die Welt in Händen“, sagte Heinz in ihrem Vortrag. 60 unterschiedliche Metalle und Erze aus aller Welt sind in einem Gerät verarbeitet und ungenutzte Mobiltelefone und Smartphones enthalten 6000 kg Gold im Wert von 420 Millionen Euro, führte das ehrenamtliche Diözesanvorstandsmitglied aus. „Aus 41 abgelegten Geräten lässt sich ein Gramm Gold gewinnen. Dafür wurde in Goldminen eine Tonne Gold-Erz gefördert und bearbeitet,“ erklärte Vera Heinz. Weil 200 Millionen unbenutzte Mobiltelefone in deutschen Schubladen liegen, biete sich diese Sammel-Aktion an. Vera Heinz weiter: „Spender ungenutzter Handys fördern die Nachhaltigkeit, den Wirtschaftskreislauf und helfen Elektroschrott zu vermeiden.“ Heinz schilderte auch, wie in den Rohstoff-Regionen bewaffnete Rebellen Menschen zur Arbeit, meist ohne Schutzkleidung, in teils illegalen Minen zwingen. „Menschenrechtsverletzungen, wie Überfälle, Vergewaltigungen, Kinderarbeit und Versklavung, sind an der Tagesordnung“, so Heinz.

Kolping und Missio wollen mit dem Erlös Menschen in den Abbau-Regionen helfen und z. B. vor Ort im Kongo Arbeit und Ausbildung geben, Unterstützung in Traumazentren und medizinische Hilfe leisten. Für Kolping ist die Vermeidung von Fluchtursachen bei der Unterstützung der Aktion ein wichtiges Anliegen.

Die gespendeten Handys leitet die Kolpingsfamilie Gersthofen und Missio München an den zertifizierten und autorisierten Partner „Schumacher & von Pidoll GmbH“ weiter, der als rechtlicher Träger für die Rücknahme im Verzeichnis des Elektro-Altgeräte-Registers (EAR) aufgeführt ist. Diese Gesellschaft betreibt das Handy-Rücknahme-System „mobile box“. Die Firma Mobile-Box ist verantwortlich für die Datenvernichtung, Recycling und, falls möglich, Aufarbeitung. Es gilt: Wiederverwendung vor Verwertung.

„Vor einer „Handy“-Spende sind SIM- und Speicherkarte zu entfernen. Das Gerät ist mit Akku und Rückschale in einer Aktionstüte in den Behälter zu geben. Bei einem losen Akku sollten die Pole abgeklebt werden“, informierte Patricia Steiner. Sammelbehälter stehen in Gersthofen im Pfarrbüro St. Jakobus, im Pfarrbüro der evangelischen Kirchengemeinde, im Bürgerzentrum im Rathaus, im Jugendzentrum, im Ballonmuseum, im Paul-Klee-Gymnasium und in der Mittelschule. Auch alle Rathaus-Mitarbeitenden werden über diese Aktion informiert, versprach Bürgermeister Michael Wörle.

Weitere Informationen bei der Kolpingsfamilie Gersthofen unter Telefon 0821-491105.

Dagmar Benz
05.10.2021
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