Bundespräses Wahl und Geistliche Leiterin Walter erhalten Bestätigungsurkunde

Die Hände nicht in den Schoß gelegt

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12.03.2022




„Ich habe ein bisschen gebetet, dass sie nicht gewählt werden“, sagt Bischof Dr. Peter Kohlgraf zu Beginn des Einführungsgottesdienstes der neuen Geistlichen Leitung des Kolpingwerkes Deutschland am 12. März 2022 in der Kölner Minoritenkirche zum neuen Kolping-Bundespräses Hans-Joachim Wahl. Kohlgraf, der auch Vorsitzender der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz ist, überreichte am Beginn der Messfeier an Bundespräses Wahl und an die Geistliche Leiterin Rosalia Walter die Bestätigungsurkunden im Namen von Bischof Dr. Georg Bätzing, dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz.

Der kleine Peter hat hier schon gebetet

Kohlgraf bekennt, dass er als Mainzer Bischof froh gewesen wäre, wenn Wahl als Priester in seinem Bistum geblieben wäre. Dennoch habe er Wahl gerne „in großer Güte und Barmherzigkeit“ für seine Aufgabe als Bundespräses zur Verfügung gestellt. Kohlgraf erzählte aus seiner eigenen Geschichte, dass der „kleine Peter“ immer wieder in der Minoritenkirche gebetet hat und dass er in einer Kölner Pfarrgemeinde mit einer starken Kolpingsfamilie groß geworden ist. „Ich habe eine positive Bindung zu Kolping“, sagte der Mainzer Bischof zu den versammelten Gläubigen in der Kirche und an den Geräten zu Hause.

Wahl bereits im Herbst

Hans-Joachim Wahl (62) war bei der Bundesversammlung des Kolpingwerkes Deutschland im November 2021 als Nachfolger des Paderborner Weihbischofs Josef Holtkotte zum Kolping-Bundespräses gewählt worden. Rosalia Walter (63) wurde bereits 2016 in das damals neu geschaffene Amt der Geistlichen Leiterin des Kolpingwerkes Deutschland gewählt und 2021 durch die Bundesversammlung in ihrer Aufgabe bestätigt. Walter war von 1999 bis 2011 Vorsitzende der Kolpingsfamilie Buchloe und gehörte von 2003 bis 2011 dem Kolping-Diözesanvorstand im Bistum Augsburg an.

Perspektivwechsel

In der Predigt erinnerte Bundespräses Wahl an Adolph Kolping (1813-1865), der sich für Menschen in Not eingesetzt hat, der nicht resigniert und die Hände nicht in den Schoß gelegt hat. Dies bringe, so Wahl, auch das Zitat von Adolph Kolping, „Tätige Liebe heilt alle Wunden. Bloße Worte mehren nur den Schmerz“, zum Ausdruck. Den Perspektivwechsel der Jünger nach dem Tod Jesu und Hoffnungslosigkeit, Zukunftsangst und die Unsicherheit von Menschen heute brachte Rosalia Walter in der Einleitung und am Schluss der Predigt zum Ausdruck. Die gleichen Sätze vom Anfang wandelten sich am Schluss in Sicherheit und Hoffnung: „Ich glaube nicht Jesus ist Tod. Die Tatsache ist, er ist auferstanden und mitten unter uns.“

Pater Becker singt zwei Lieder der Kolpingmesse

Pater Norbert Becker hat die Messfeier musikalisch mitgestaltet und hat zwei Lieder aus der von ihm komponierten und getexteten Kolpingmesse „Für Menschen wie Dich“ gesungen. „Wie Brot und Lohn für alle Menschen Nahrung sind und Würde schenken, machst du, Gott, dich selbst zur Gabe, kommst zu uns in Brot und Wein, lässt uns ohne Scheu und ohne Schranken deine Gäste sein“, lautet der Refrain des Gabenbereitungsliedes. Becker wird die gesamte Messe mit einem Projektchor voraussichtlich am Jahrtag der Seligsprechung, dem 27. Oktober 2022, in Rom zum ersten Mal singen. Auch wenn die internationale Kolpingwallfahrt von Kolping International abgesagt wurde, so sind doch einige deutsche Diözesanverbände trotzdem in Rom und gedenken der Seligsprechung ihres Gründers vor 30 Jahren.

Gebet um die Heiligsprechung

Am Ende der Messfeier beteten Rosalia Walter und Hans-Joachim Wahl am Grab von Adolph Kolping um die Heiligsprechung. Ursula Kroden-Granich, die Bundesvorsitzende dankte zum Schluss allen Beteiligten. Sie dankte auch Kolping-Generalpräses Christoph Huber und Weihbischof Josef Holtkotte für ihre Mitfeier. Bischof Kohlgraf dankte sie für die Freistellung von Hans-Joachim Wahl für das Amt des Kolping-Bundespräses.

Bilder: Marian Hamacher und Screenshot
12.03.2022
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