47. Kolping Friedenswanderung in Litauen

Ein Lindauer auf dem Weg für den Frieden

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16.06.2014

Hier sind wir richtig!


Mit dem Nationalpräses Jurgis Vitowski feiern wir eine Andacht


Generalpräses Dillenburg wandert auch ein Stück mit


Der litauische Schnuffi


Paul Schwarze aus Bochum, er hat alle 47 Wanderungen mitgemacht


Das Kolping Kolleg in Kaunas


Die schwarze Madonna in Vilnius


In St. Anna befindet sich eine Blutreliquie des Hl. Johannes Paul II.


Am "Berg der Kreuze" wurde das von Generalpräses Dillenburg geweihte Kreuz aufgestellt


Einladung zu 48. Friedenswallfahrt

Vom 29. Mai bis 1. Juni 2014 führte das Kolpingwerk Litauen die 47. Kolping-Friedenswanderung in Troskunai durch. Von Kolping Lindau nahm ich, Herrmann Münst, daran teil. Hier ein paar Eindrücke aus meinem Reisetagebuch:

Mit dem Flieger erreichten wir ab Zürich via Wien die Litauische Hauptstadt Vilnius. In Vilnius wurden wir mit dem Bus abgeholt. Über neue Autobahnen und holprigen Landstraßen erreichten wir nach rund 2 Stunden Troskunai, Bezirk Anyksciai (sprich: Anykschi). Unser Hotel, bzw. Gästehaus und Jugendherberge war hier in Anyksciai, eine halbe Stunde von Troskunai entfernt. Neben der Kirche in Troskunai war ein Zelt aufgebaut, in dem die 166 Teilnehmer aus Deutschland, Litauen, Luxemburg, Schweiz und Südtirol versorgt wurden. Hier fand die Begrüßung durch den Ortspräses, Pfarrer Saulius, statt, ebenso die Ansprache von Generalpräses Ottmar Dillenburg.

Terminplan: Donnerstag, 29. Mai (Christi Himmelfahrt) in Litauen kein Feiertag, Anreise. Am Abend Festmesse mit Generalpräses Otmar Dillenburg, Nationalpräses Jurgis Vitkowski, Ortspräses Saulius, Pater Jayi aus Wanne-Eickel und Diakon Norbert Hoff aus Gronau. Die Messtexte- und Lieder waren in Deutsch und Litauisch ausgeteilt. So konnte jeder in seiner Sprache die Messe mitbeten und singen. Bei diesem Festgottesdienst weihte Generalpräses Dillenburg ein Metallkreuz mit Kolpingzeichen und Kolpingzitaten, das Hubert Wächter aus Hollage/Osnabrück, angefertigt hat. Den Auszug aus der Kirche begleiteten 18 Banner und Fahnenträger. Die meisten Bannerträger hatten nur ihr Bannertuch mitgebracht, die Bannerstangen wurden vom hiesigen Kolpingwerk gestellt, bzw. hatte der Bus aus Osnabrück mitgebracht. Der Grund für die Maßnahme war, dass die Lufthansa 70 Euro, bzw. 120 Sfr für das „Sperrgut“ verlangt hatte.

Die erste Wanderung am Freitag war über 17 km, was vielen Wanderern viel Energie abverlangt hatte. Bis zur Mittagspause bei einem Bauernhofmuseum begleitete uns auch der Generalpräses. Während die erste Etappe bis zur Mittagspause nur auf asphaltierten Wegen entlang der Straßen führte, war die Nachmittagstour auf groben Schotterwegen ausgerichtet. Die Abendveranstaltung fand im (kühlen) Zelt statt.

Die Samstagstour war dann gnädiger, sie führte hauptsächlich dem Fluß entlang, leider vielfach auf gepflasterten Wegen. Die Pause hielten wir vor dem Denkmal der Nationalhelden: Zwei Flugkapitäne die 1933 den Nonstopflug von New York nach Kaunas mit einer einmotorigen Maschine wagten, aber leider rund 500 km vor dem Ziel in Polen abgestürzt sind. Samstagabend großes Festprogramm im Zelt mit jungen Opernsängern und einer Volkstanzgruppe. Das Essen Fisch oder Fleisch, immer mit Kartoffeln, Gurken und Tomaten war immer sehr schmackhaft. Zum Trinken gab es einheimisches Bier oder Wein aus Italien. Und gerne ein Gläschen „geistigem“ von Präses Saulius‘ Kellervorrat.

Sonntag, 1. Juni Frühstück im Gästehaus und Verabschiedung der Teilnehmer. Gleichzeitig Abreise der Teilnehmer in 2 Bussen zur Rundfahrt. Erste Station Siauliai (sprich Schauli) zum Berg der Kreuze. Am Fuße des Berges wurde das von Generalpräses Ottmar Dillenburg geweihte Kreuz aufgestellt.

Dann Weiterfahrt nach Nida, dem früheren Nidden an der Kurischen Nehrung, nahe der russischen Grenze im früheren Ostpreussen. Hier besichtigen wir das Thomas Mann Haus und die große Wanderdüne mit dem Obelisken und der Sonnenuhr. Weiterreise nach Klaipedea, dem früheren Memel. Wir besichtigen die Altstadt. Weiterreise nach Kaunas. Unterwegs Besichtigung der Schlösser Panemune, Raudone und Raudondvaris. Nächster Tag Führung durch Kaunas und Besichtigung vom Kolping Bildungszentrum. Lina Kalibataite, Sekretärin vom Litauischen Kolpingwerk, zeigte uns die beiden Häuser. In der Mensa konnten wir das Mittagessen einnehmen. Am Nachmittag fuhren wir mit dem Schrägaufzug zur Auferstehungskirche. Wir nahmen die Gelegenheit wahr, mit dem Lift auf den Turm zu fahren, um die Aussicht zu genießen. Anschließend Weiterfahrt nach Vilnius wo wir unterwegs noch die Wasserburg Trakai besichtigten. Am Abend Spaziergang durch die Hauptstadt. Am nächsten Tag Führung in der Altstadt: Herrscherpalast des Großfürstentums Litauen, das von der Ostsee fast bis zum Schwarzen Meer reichte. Burgturm vom Gedimasberg und die Erzbischöfliche Basilika mit der St. Anna-Kirche. Am Abend trafen wir uns zum Abendessen auf dem Rathausplatz.

Freitag, 6. Juni Vormittag Transfer zum Flughafen und Rückflug via Wien/Zürich, bzw. Frankfurt. Es war großartig. Ich bin wieder einmal begeistert von der Arbeit des Kolpingwerkes in Ost- und Südeuropa.

 

Die 48. Friedenswanderung ist für uns Augsburger mit dem Bus gut zu erreichen. Sie findet vom 30.7 -2.8.2015 am Wallfahrtsort Vierzehnheiligen im Erzbistum Bamberg statt. Schon heute hat uns die Kolpingsfamilie Bamberg dazu herzlich eingeladen!

Herrmann Münst
16.06.2014
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Geschichte der Friedenswanderung

Nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges brauchte es viel Zeit, bis die Wunden des Krieges geheilt waren. Die Völker und die Menschen waren einander fremd geworden und misstrauten einander. Im Kolpingwerk bestanden über den Generalrat zwar Kontakte zu den einzelnen noch verbliebenen Zentralverbänden, aber mit dem Aufhören der beruflichen Wanderschaft fehlten die Begegnungen über die nationalen Grenzen hinweg. Der damalige Schweizer Zentralpräses Josef Eberli hatte diese Lage erkannt und startete mehrere Initiativen, um das internationale Miteinander wieder neu zu beleben.

So rief er 1968 unter anderem zum ersten internationalen Kolping-Friedensmarsch auf. Mitglieder aus der Schweiz, Deutschland und Luxemburg trafen sich in Sachseln/Sarnen. Unser Pilgerweg führte uns in zwei Tagen vom Friedensheiligen Bruder Klaus zur Gottesmutter Maria, der Friedenskönigin. Es wurden Gottesdienste gefeiert, gebetet, diskutiert über die anhängigen europäischen Probleme und bekannten uns anschließend am Ziel in Einsiedeln zu Demokratie, mehr Gerechtigkeit und Frieden.

Bei der Heimreise am 26. Mai 1968 fanden die Luxemburger Teilnehmer, dass es nicht bei der einmaligen Begegnung bleiben dürfte, dafür waren die gemachten Erfahrungen zu wertvoll. Wertvoll für den Einzelnen und das gesamte internationale Kolpingwerk. Und so erfolgte ein Jahr später die Einladung  aus Luxemburg zur Internationalen Kolping-Friedenswanderung. Von der fünften Begegnung an wanderten auch Frauen mit – und seit dem Fall des Eisernen Vorhangs auch die Kolpingsfamilien aus Mittel- und Osteuropa.

Quelle: www.kolping.net