Kolping im Doppelpack

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15.05.2014

Susanne Zoller berichtet über das Handwerkerprojekt


Paulina Hesse-Hoffmann berichtet über ihre Arbeit mit Asylsuchenden

Die Kolpingsfamilie Kaufbeuren konnte am 5. Mai im monatlichen Montagsmeeting gleich über zwei herausragende Projekte im Sinne Adolph Kolpings berichten.

Susanne Zoller informierte über das Handwerkerprojekt im Frauenhaus Kaufbeuren. Das Konzept der Einrichtung, welches Frauen samt Kindern Schutz vor jeglicher Form von Gewalt bietet, stützt sich stark auf die Mitarbeit freiwilliger Helfer und Helferinnen. Nach dem vorübergehenden Aufenthalt in der Zufluchtsstätte Frauenhaus werden für den Umzug in eine Wohnung dringend freiwillige Handwerker gesucht. Nachdem die betroffenen Frauen kaum auf lokale Unterstützung durch Freunde oder Bekannte zählen können, sucht Kolping für das Frauenhaus versierte Handwerker, die bei den notwendigen Arbeiten, wie Elektroinstallation, Bodenverlegung, Tapezieren und Streichen helfen können. Natürlich wird dabei auch Material, wie Elektrokabel, Schrauben, Farbe und vieles mehr benötigt.

Die Vorsitzende des Kolpingwerk Bezirksverband Ostallgäu Paulina Hesse-Hoffmann engagiert sich für Asylsuchende in Buchloe. Dort sind etwa 30 asylsuchende Männer in einer Gemeinschaftsunterkunft des Landkreises untergebracht. Bis zur Anerkennung als politischer Verfolgter oder als Flüchtling ist es ein langer und schwieriger Weg. Die Bewohner der Unterkünfte sind häufig auf sich selbst gestellt und weit von einer Integration in unserer Gesellschaft entfernt. Zusammen mit weiteren engagierten Freiwilligen oder karitativen Organisationen stellt sie den Kontakt zu Rechtsanwälten her oder hilft bei Behördengängen. Problematisch ist vor allem die Sprachbarriere, denn oftmals muss der Inhalt von Behördenbriefen nicht nur übersetzt, sondern auch erklärt werden. Daneben sieht sie eine Aufgabe auch darin, die sozialen Kontakte zu den Asylsuchenden und Flüchtlingen zu pflegen und immer ein offenes Ohr für ihre Probleme und Anliegen zu haben oder einfach nur Zeit zu haben, mit ihnen einen Kaffee oder Tee zu trinken und sich zu unterhalten. Dadurch kann auch psychischen Problemen oder Suchtproblemen vorgebeugt werden, die bei einem oft monatelangen Aufenthalt in einer Gemeinschaftsunterkunft entstehen können.

Im Anschluss an die beiden Vorträge gab es viele Fragen und auch eigene Erfahrungen aus dem interessierten Publikum.

Andrea Marz
15.05.2014
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