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Präses Franz Heumann verstorben

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09.06.2015

Präses Heumann beim Kolpinggedenktag 2011

In der Nacht vom 7. auf 8. Juni 2015 ist Präses Franz Heumann verstorben. Der 1938 in Gersthofen geborene Priester war seit Mai 1957 Mitglied im Kolpingwerk. Schon seit den achtziger Jahren war Heumann Vizepräses der Kolpingsfamilie Kempten. Nach Tod dem von Präses Michael Erhart im Jahr 2001 übernahm der ehemalige Stadtpfarrer von Kempten St. Hedwig offiziell das Amt des Präses. Als Präses der Kolpingsfamilie war er zugleich Vorsitzender der Katholischen Gesellenhausstiftung Kempten.

Präses Franz Heumann zeichnete seine humorvolle Art im Umgang mit den Mitgliedern der Kolpingsfamilie Kempten aus. Besonders gerne denken die Mitglieder an die Romwallfahrt 2001 zurück. Die Kolpingsfamilie Kempten hatte einen Bus gechartert und Präses Heumann übernahm die geistliche Begleitung. Neben geistlichen Gedanken zur Wallfahrt verkürzte er dabei die lange Fahrt vom Allgäu nach Rom immer wieder mit humorvollen Einlagen. Besonders wichtig war Präses Heumann die Mitarbeit in der Katholischen Gesellenhausstiftung, die er bereits in den achtziger Jahren aufnahm. Er war seit 2001 Stiftungsratsvorsitzender und leitete die Sitzungen kurz, prägnant und zielführend. Dabei nutzte er häufig Einzelgespräche, die er den "Beichtstuhl" nannte, um die Diskussionen in die richtige Richtung zu lenken.

Der vom II. Vatikanischen Konzil geprägte Heumann war nach seiner Priesterweihe am 23. Juni 1968 zuerst Kaplan in Ursberg. Bereits 1969 kam er nach Kempten als Kaplan der Stadtpfarrei St. Ulrich. Bis zur Errichtung der Pfarrei St. Hedwig im Kemptner Stadtteil Thingers war er ab 1975 Kurat dort. Er baute die Pfarrei auf und sorgte sich für ein breites Engagement der Laien in der Gemeinde. Ein Höhepunkt in diesen Jahren war die Weihe der nach den Plänen von Architekt Dieter Heiler errichteten und durch Künstler Hans Wachter ausgestalteten Kirche 1986. 1992 entstand ein Kindergarten in kirchlicher Trägerschaft. Mit der Errichtung der Pfarreiengemeinschaft übernahm er die Verantwortung für zwei weitere Pfarreien: Heiligkreuz (1992) und St. Michael (2002). Im Jahr 2000 konnte er mit dem aus der Gemeinde stammenden Simon Rapp die erste Messe feiern (Primiz). Auch über seinen Ruhestand ab 2008 blieb Pfarrer Heumann bis zu seinem Tod Präses der Kolpingsfamilie.

Der Diözesanvorstand ist ihm für seine fast 60-Jährige Treue zum Kolpingwerk und sein Jahrzehntelanges Engagement als Präses dankbar. Der Vorstand bittet um das Gebet für den Verstorbenen.

Der Trauergottesdienst für Pfarrer Heumann fand am Freitag, 12. Juni 2015, 10:00 Uhr in der Kirche St. Hedwig in Kempten (Drosselweg 1A) statt. Anschließend wurde der Verstorbene auf dem Katholischen Friedhof (Gottesackerweg 7) beigesetzt. Anstelle von Kränzen wird eine Spende zugunsten des Hauses für Kinder St. Hedwig erbeten (IBAN: DE36 7335 0000 0310 0201 69).

„Während vor dem Tod alle Träume nichtig werden, bekennt die Kirche, belehrt von der Offenbarung Gottes, dass der Mensch von Gott zu einem seligen Ziel jenseits des irdischen Elends geschaffen ist.“ (Gaudium et Spes, 18)

09.06.2015
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