Tagung „Leben über 60“

Umgang mit Demenz

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04.07.2022

Sonja Tomaschek begrüßt die Teilnehmenden


Referentin Lisa Schuster zum Thema Demenz



#WeAreFamily - Kolping ist Familie: Stationenweg der Kommission ist im Aktionsheft


Impuls zu Mittag mit Diözesanpräses Wolfgang Kretschmer


Sitztanzleiterin Helene Stöckle zeigt eine Choreographie mit Tüchern


Baumkerzen mit Herzbanderolen zum Welttag der Großeltern und Senioren


Sonja Tomaschek dankt Heinz Gams für das lange Engagement in der Kommission


Kolping-Segensgebet zum Abschluss

Keine Sorge – dass man etwas „verkehrt aufräumt“, passiert jedem mal. „Da geht das Handy dann auch tiefgekühlt“, führte Lisa Schuster in das Thema Demenz ein. Die über 20 Teilnehmenden der Tagung „Leben über 60“ am 2. Juli 2022 lauschten im Kolpingsaal in Augsburg gespannt den Ausführungen der Leiterin des KompetenzNetz Demenz. Gerade in stressigen Zeiten, wo viel im Kopf umherschwirrt, häufen sich vergessliche Momente und Verwechslungen, das hat dann aber nicht unbedingt etwas mit Demenz zu tun.

Aber woran erkennt man dann, dass „es“ losgehen könnte? Erste Warnzeichen, so erklärte Frau Schuster, seien z.B. Geschichten und Fragen, die wiederholt mehrmals hintereinander erzählt bzw. gefragt werden. Auch wenn alte Gewohnheiten ohne Grund abbrechen oder lang vertraute Tätigkeiten, wie z.B. das Kaffee kochen, nicht mehr korrekt ausgeführt werden können, ist der Moment gekommen, in dem man ärztliche Hilfe suchen sollte. Denn eine ärztliche Diagnose ist wichtige Grundlage, schließlich gibt es nicht nur Krankheiten wie Alzheimer, die direkt das Gehirn betreffen, sondern auch Krankheiten, die unbehandelt in der Folge Demenzerscheinungen mit sich bringen. Werden diese behandelt, verbessert sich die Demenz oft wieder.

Ein großes Anliegen ist es Lisa Schuster, das Thema „Demenz“ aus der Tabuzone zu holen. Nicht nur die Betroffenen profitieren davon, wenn offen über die Erkrankung gesprochen werden kann und z.B. Besuche von langjährigen Freunden fortgeführt werden. Auch die Angehörigen können entlastet werden, wenn sie über die Erkrankung ihrer Lieben sprechen „dürfen“ und sie Ideen haben, wo es Hilfestellungen gibt.

Sonja Tomaschek, Leiterin der Kommission "Leben über 60" formulierte den Wunsch, dass das Thema "Demenz", vor allem der Umgang mit Erkrankten und Angehörigen, noch mehr in die Kolpingsfamilien getragen werden sollte.

Gut gelauntes Tanzen im Sitzen

Am Nachmittag war Helene Stöckle, langjährige begeisterte Sitztanzleiterin, zu Gast. Im großen Stuhlkreis blickten die Teilnehmenden auf die gestaltete Mitte und nahmen die Grundhaltung ein: Sitzen auf dem vorderen Stuhlteil, die Schultern locker. Gut gelaunt begann Frau Stöckle den ersten Tanz, die rechte Schulter wurde gehoben, dann die linke, dann eine doppelte Wiederholung – manch eine*r kam ins Schwitzen beim konzentrierten Nachahmen der Bewegungen. „Es gibt kein falsch beim Sitztanz“, beruhigte Frau Stöckle, „jeder macht es so, wie es geht.“ Bei den folgenden Choreographien zu beschwingter Musik ging es gedanklich in den Garten, Beine und Füße wurden hinzugenommen, mit leichten Tücher wurde ein Walzer getanzt, das Tempo und die Komplexität der Bewegungen steigerte sich. Zwischendurch erfuhren die Teilnehmenden, dass Frau Stöckle eine Ausbildung zur Sitztanzleiterin bei den Maltesern gemacht hatte, die nicht nur Schulungseinheiten, sondern auch viele Hospitationen in anderen Gruppen beinhaltete. Sie ermutigte dazu, als Zielgruppe nicht nur Ältere im Blick zu haben, auch Kinder haben ihren Spaß an den Sitztänzen.

Impulse und Ausblick auf den Welttag der Großeltern und Senioren

Umrahmt wurde der Tag von Impulsen: Am Morgen ging es um das Brot, das uns wichtige Nahrung ist. Zu Mittag führte Diözesanpräses Wolfgang Kretschmer aus, wie gut und wichtig die Natur und Naturerlebnisse sind, um gesund zu bleiben. Zum Abschluss gab es ein Gebet mit vielen Kolping-Zitaten, das auf der Internetseite www.kolping-wearefamily.de heruntergeladen werden kann.

Der Welttag der Großeltern und Senioren nähert sich: Am vierten Sonntag im Juli, also dieses Jahr am 24.7.2022, findet der Welttag statt, den Papst Franziskus im letzten Jahr ausgerufen hatte. Mit diesem Gedenktag möchte der Papst die Rolle älterer Menschen stärken. Passend dazu entwarf die Kommission „Leben über 60“ beschriftete Herzbanderolen, die zusammen mit einer kleinen Baumkerze verteilt werden können. Ein Probeexemplar samt Kopiervorlage für daheim bekamen alle Teilnehmenden zu Abschluss mit nach Hause.

Sabine Liebermann
04.07.2022
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