Kolpingsfamilie mit Pfarreiengemeinschaft auf Reisen

Unterwegs an der Blumen- und Palmen-Riviera

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27.09.2014

Es gibt Ziele, die man immer wieder ansteuert, weil sie endlos faszinierend sind. Die Blumen- und Palmen-Riviera - eine der ältesten Urlaubsregionen Europas - ist so ein Ziel. Unbeschwert nach Alassio zu fahren, haben uns Inge und Bernhard Bitzl in hervor-ragender Manier ermöglicht. Wir, die Reisegruppe von Kolpingsfamilie und Pfarreien-gemeinschaft, konnten unsere Sorgen eine wunderschöne Woche lang getrost zu Hause lassen. Und auch unsere Sorgen mussten sich keine Sorgen machen; sie wussten ja, dass wir wieder kommen würden.

Sich einfach in den Omnibus mit Rund-um-Betreuung zu setzen und dorthin zu reisen, wo klimatisch, kulturell und kulinarisch beste Verhältnisse herrschen - das hat schon was! Dass auch der geistliche Aspekt dieser Reise nicht zu kurz kam, dafür ist unserem Herrn Stadtpfarrer und Kolpingspräses Markus Bader herzlich zu danken.

Unsere Reise war ein vorzügliches Landschafts- und Naturerlebnis! Die Alpen-überquerung entlang des Schweizerischen Rheintals mit der berühmten Via-Mala-Schlucht war ebenso herrlich wie die Aufenthalte am Luganer und Comer See auf dem Hin- und Rückweg. Wir genossen die wunderbare Küstenregion der Riviera wie auch Ausflüge ins bergige Hinterland. In der freien Zeit lud uns das wohltemperierte Mittelmeer am gepflegten Hotelstrand zum Baden ein. Ein echtes Schmankerl nicht nur für Gartenliebhaber war der geführte Besuch des Gartens der Villa Hanbury bei Ventimiglia. Dieser Botanische Garten, der heute von der Universität Genua betreut wird, wurde Ende des 19. Jahrhunderts vom wohlhabenden britischen Kaufmann Thomas Hanbury angelegt. Der Garten beherbergt zahlreiche Kulturen tropischer Gewächse, welche an der Ligurischen Küste erfolgreich akklimatisiert wurden. Eine Naturbeobachtung ganz besonderer Art bot uns Markus Großhauser: Der passionierte Astronom gewährte uns auf der Dachterasse unseres Hotels interessante Blicke durch sein Teleskop auf den Mond, der tieforange über dem Meer stand.

Geschichte und Kunst hatten im Reiseprogramm ebenfalls viel Platz. Wir bewegten uns auf Terrain, auf das bereits Phönizier, Griechen, Karthager und Römer ihren Fuß gesetzt hatten. Durch den Botanischen Garten Hanbury verläuft der Rest einer der ältesten Straßen des Römischen Weltreichs, welche Rom mit dem heutigen Barcelona verbunden hat. Wir „begegneten“ historischen Persönlichkeiten wie Christoph Kolumbus, Andrea Doria und auch dem Monegassischen Fürstenhaus. Gut erhaltene mittelalterliche Stadtkerne wie z. B. in Albenga gab es ebenso zu bewundern wie das moderne und mondäne Monaco. Wir besichtigten Gotteshäuser mit imposanter Architektur und hochwertigster künstlerischer Ausstattung, wie z. B. die Kathedralen von Genua, Monte Carlo, Albenga, Imperia und Como. In Vence bei Nizza besuchten wir die berühmte Rosenkranzkapelle des Dominikanerinnen-Klosters, welche Henri Matisse gestaltet hat. Matisse, der neben Picasso zu den bedeutendsten Künstlern der Klassischen Moderne zählt, bezeichnete diese Kapelle als sein Meisterwerk. Auch wenn man vielleicht nicht sofort mit den Ausdrucksformen dieser Epoche und dieses Künstlers etwas anfangen kann, spürt man dennoch beim Verweilen in der Kapelle, dass man an einem ganz besonderen Ort ist.

Unsere Reise bot auch Vieles von dem, was das Leben angenehm macht: Uns als christlicher Reisegruppe war es wichtig, bei der morgendlichen Abfahrt zu den Tageszielen einen geistlichen Impuls zu erhalten. Diesen in Verbindung mit dem täglichen Reisesegen gewährte uns unser Präses. Ein Höhepunkt war die Feier der Heiligen Messe in der imposanten, klassizistischen Bischofskathedrale San Maurizio von Imperia, der größten Kirche Liguriens. Und ein weiteres Glanzlicht war eine Schiff-fahrt von Sanremo nach Diano Marina entlang der malerischen Küste.

Leib und Seele werden bekanntlich von gutem Essen und Trinken zusammen gehalten. Dies beherzigte die Gruppe ganz besonders: Landestypische Köstlichkeiten - voran Alles, was das Meer hergibt - schätzen wir ja schon seit der Zeit des Wirtschaftswunders, als Italien das Urlaubsziel Nr. 1 wurde. Wir wurden verwöhnt mit wunderbaren Fischgerichten, Meeresfrüchten und Beilagen, Fleisch- und Pastagerichte waren eine Gaumenfreude. Das berühmte italienische Speiseeis fehlte ebenso wenig wie der klassische Espresso. Ein Highlight war der Besuch einer Winzerei im Hinterland von Imperia in Dolceaqua: In rustikalem Ambiente genossen wir ein Ligurisches Spezialitätenbuffet und verkosteten die guten Weine der Region. Olivenprodukte und regionaltypisch eingelegte Spezialitäten rundeten das Angebot ab.

Dass man neben Gottes Schutz auch das berühmte Quäntchen irdischen Reise-glücks braucht, wurde uns bewusst, als wir das eingedrückte Wrack der einst stolzen „Costa Concordia“ im Außenbereich des Genueser Hafens liegen sahen. Uns war dieses Glück Gott-sei-Dank treu.

Die unvergessliche Reise, welche Inge und Bernhard Bitzl mit größter Perfektion und viel Liebe zum Detail geplant und organisiert haben, lässt erahnen, wie viel Arbeit und Zeit Beide investieren mussten, dass sowohl für jeden Einzelnen als auch für unsere Gemeinschaft ein großer Erlebnisgewinn heraus kam. Inge und Bernhard gilt unser allerherzlichster Dank und wir sagen: Vergelt's Gott!

Vielleicht, liebe Leser, wecken diese Zeilen Ihr Interesse, auch mal mit zu fahren. Es kommen immer wieder neue Mitreisende dazu und die Gemeinschaft der Reisefreunde wächst und wandelt sich. Das Angebot steht jedem offen. Und natürlich hoffen alle, dass Inge und Bernhard noch viele tolle Reisezeile hervorzaubern!

Johann Mayer; Bilder Herbert Scherf
27.09.2014
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