20 Jahre Bezirksvorsitzender von Augsburg

Franz Bürger verstorben

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22.08.2014

Herr, gib ihm die ewige Ruhe!


Segnung Gedenkkreuz Geiselberger

Am 13. August verstarb nach schwerer Krankheit der ehemalige Vorsitzende des Kolpingwerk Bezirksverband Augsburg Franz Bürger. Der 67-Jährige leitete 20 Jahre das Geschick der mehr als 20 Kolpingsfamilien mit über 3.700 Mitgliedern in der Stadt und im Landkreis Augsburg.

Bürger, der 1972 in die Kolpingsfamilie Lechhausen eintrat, wurde bereits 1974 zum Bezirksvorsitzenden gewählt. Aus beruflichen Gründen stellte er sich 1994 nicht mehr zur Wahl. Im Protokoll der Wahlversammlung heißt es rückblickend auf das Engagement von Franz Bürger: „Das Lob gilt vor allem seiner Weichenstellung für die Zukunft des Bezirks im Rahmen der Regionalisierung und das Öffnen neuer Wege und Zukunftsperspektiven.“ Mit der stärkeren Zusammenarbeit der Kolpingsfamilien in den Regionen Nord, Süd und Mitte des Bezirkes Augsburg erreichte er eine Intensivierung der Kolpingarbeit. Als neue Aufgabe für den Bezirk erkannte er den Umweltschutz. Im Rahmen des Augsburger Sonderprogramms „kein Einweggeschirr“ übergab der damalige Oberbürgermeister der Stadt Augsburg Dr. Peter Menacher am 15.6.1991 dem Bezirksverband ein Geschirrmobil, das bis heute an Vereine und Gruppen zur Abfallvermeidung vermietet wird. Die Planungen für ein Freizeit- und Bildungshaus für Selbstversorger im Bezirk Augsburg ließen sich leider nicht umsetzten. Während seiner Zeit als Bezirksvorsitzender hielt er einen engen Kontakt zu den Kolpingsfamilien in seinem Bezirk und besuchte sie regelmäßig.

In der Bildungsarbeit, speziell in der politischen Bildung, sah Franz Bürger einen herausragenden Schwerpunkt seiner Tätigkeit. In Wochenendseminaren für ehrenamtlich Engagierte oder für Familien, im Kolping Forum oder bei Vortragsabenden vermittelte er Wissen und half den Zuhörern ihre Position zum Beispiel in Fragen der Kernenergie zu finden.

Als 1979 die einzige seit 1960 mit 13 Mitgliedern existierende Kolpingsfamilie in Worly bei Bombay in Indien in Augsburg anklopfte und um Fischerboote bat, unterstützte der Bezirk dies durch gemeinsame Spenden mit 2 Stück a 1920 DM. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs halfen die Kolpingsfamilien mit Kleidertransporten verarmten Menschen im Osten.

Nach dem Tod von Kolping-Diözesanpräses Rudolf Geiselberger 1987 war Franz Bürger einer der treibenden Kräfte zur Errichtung eines Gedenkkreuzes für den beliebten Seelsorger. Am 23. September 1988 wurde das 75 kg schwere und ca. 80 cm große Steinkreuz auf den Thaneller getragen und an einer Felswand unweit der Stelle, wo Präses Geiselberger verstorben ist, befestigt. Am 24. September 1988 wurde das Kreuz bei einer Bergmesse gesegnet. Seither lädt der Bezirk Augsburg jährlich am letzten Samstag in den bayerischen Sommerferien auf den Thaneller zu einer Bergmesse ein.

Auch über das Ausscheiden als Bezirksvorsitzender hinaus engagierte sich Bürger für das Kolpingwerk. Seit 01.06.1987 bis zu seinem Tod war er Mitglied im Stiftungsrat der Kolping-Stiftung Augsburg. Die Stiftung verwaltet und betreibt das schon zu Lebzeiten von Adolph Kolping gegründete Kolpinghaus in der Frauentorstraße. Heute finden hier über 200 Jugendliche während ihrer Ausbildung im Jugendwohnheim auswärts ein Zuhause. Mit dem Restaurant, Saal und Tagungsräumen steht das Haus für Familienfeiern und Tagungen jedermann zur Verfügung. Zudem verwaltet die Stiftung vier Studentenwohnheime für das Bistum Augsburg in Benediktbeuern und Augsburg. In seiner Kolpinsfamilie Augsburg Lechhausen engagierte sich Franz Bürger seit einigen Jahren in der Leitung der Seniorengruppe.

Als Stadtrat, Mitglied im Bezirkstag Schwaben, als Vorstandsmitglied der Katholischen Erwachsenenbildung in der Stadt Augsburg und als Mitglied im Dekanatsrat gestaltete der Familienvater aus seiner christlichen Grundüberzeugung heraus Gesellschaft mit.

Der Diözesanvorstand des Kolpingwerkes ist Franz Bürger für sein Engagement und für sein Zeugnis außerordentlich dankbar. Seiner Frau Christl und seinen Kindern mit Familien spricht der Vorstand seine aufrichtige Anteilnehme aus. Die Mitglieder bittet er um das Gebet für Franz Bürger.

Der Trauergottesdienst für Franz Bürger wird am 5. September um 9:00 Uhr in der Lechhauser Pfarrkirche St. Elisabeth (Elisabethstraße, 86167 Augsburg)  gefeiert. Um 10:15 Uhr wird seine Urne auf dem Alten Ostfriedhof (Stätzlinger Straße, 86165 Augsburg) beigesetzt.

Anstelle von Kranz- und Blumenspenden bitten die Angehörigen um Spenden für die Augsburger Palliativversorgung gemeinnützige GmbH (IBAN: DE28 7205 0000 0000 0870 80, Stichwort "Palliativteam") oder für das Jugendwohnen im Kolpinghaus Augsburg (Spendenkonto der Kolping-Stiftung Augsburg: Liga-Bank, IBAN: DE66 7509 0300 0700 1800 50; BIC: GENODEF1M05; Stichwort „Franz Bürger“).

Bei der Bergmesse auf dem Thaneller am 13. September 2014 wird Franz Bürger in Gedanken bei uns sein.

 

Bilder: Anton Ludl und Günther Gonizianer; Kreuz aus der Gertrudkapelle des Kloster Helfta

Bild von Anton Ludl
22.08.2014
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