Diözesanvorstand tagt in der Kolping Akademie in Neu-Ulm

Heiße Diskussion zur Mitgliederumfrage

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03.03.2018

Einen Klausurtag hielt der Diözesanvorstand des Kolpingwerkes am Samstag, 24. Januar 2018, erstmals in der Kolping Akademie in Neu-Ulm ab. Viel Zeit nahmen sich die ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder zur Betrachtung und Bewertung der Ergebnisse der Mitgliederumfrage.

Mitgliederumfrage diskutiert

7.723 Personen haben sich im vergangenen Jahr an der Umfrage im Rahmen des Zukunftsprozesses „Kolping upgrade … unser Weg in die Zukunft“ beteiligt. Der Diözesanvorstand konzentrierte sich bei seiner Sitzung auf die „Fragen zum verbandlichen Engagement“. Erstaunt waren die Vorstandsmitglieder, dass bei den Themen Gesellschaftspolitik, Kultur, Sozialpolitik, Jugendpolitik, Familienpolitik, Bildungspolitik, kirchliches, internationales Engagement und religiöses Engagement und generationenübergreifendes Engagement im Schnitt 21 Prozent der Teilnehmer an der Umfrage keine Bewertung abgaben. Bei fast allen diesen Themenbereichen stellte der Vorstand eine hohe Zustimmung fest, was als Bestätigung zur bisherigen Arbeit gewertet wurde. Die Ergebnisse warfen aber auch weitere Fragen auf: Ist das Bild des Verbandes wirklich das Bild des einfachen Mitglieds? Bewerten die antwortenden Altersgruppen alle Engagementbereiche gleich? War die Fragestellung mit einem Schwerpunkt vor allem auf das politische Engagement richtig gewählt?

Die Ergebnisse der Umfrage sollen in den Zukunftsprozess einfließen. Als nächster Schritt stehen die 20 regionalen Zukunftsforen im April 2018 an. Eines davon wird kombiniert mit der Diözesanversammlung am 20. und 21. April 2018 im Haus St. Ulrich in Augsburg stattfinden. 74 Personen sind bereits dazu angemeldet.

Gleichzeitig finden in den Kolpingsfamilien Diskussionsabende zum Zukunftsprozess statt. Anna Ruf, eine Diözesanleiterin der Kolpingjugend im Bistum Augsburg, hat einen ersten Abend bei der Kolpingsfamilie Oberstdorf moderiert. Der Diözesanvorstand reflektierte den ersten Termin und verteilte die Moderation von weiteren Abenden.

Kolping ist mehr

Stephan Walburger, Leiter der Kolping Akademie Neu-Ulm, führte die Diözesanvorstandsmitglieder durch das Gebäude und stellt die Arbeit der Akademie vor. Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen, Berufsausbildung und Praxisorientierte Ausbildung sind in Neu-Ulm Schwerpunkte. Die Arbeit mit und für Geflüchtete hat in den vergangenen Jahren zudem einen großen Raum eingenommen. Walburger erzählt den interessierten Vorstandsmitgliedern, dass das nicht immer ganz leicht ist, da die staatlichen Rahmenbedingungen die Arbeit nicht erleichtern. An einem konkreten Beispiel eines jungen Geflüchteten erläutert er, dass die sogenannte „3+2-Regelung“, nach der ein Geflüchteter nach der Ausbildung, auch wenn sein Asylantrag abgelehnt wird, eine zweijährige Anschlussbeschäftigung ausüben kann, nicht so angewandt wird. Der junge Mann hat nur eine Arbeitserlaubnis für ein Jahr erhalten. Ähnliche Beispiele, die Walburger während er Führung berichtet, verstärken dieses Bild. Im Vergleich zu anderen Trägern ist Walburger froh, dass „Kolping mehr ist“ und als starker Träger mit einer breiten Aufstellung auch schwierige Zeiten übersteht. Der Standort Neu-Ulm mit seinen Außenstellen in Günzburg, Heidenheim, Illertissen und Ulm überschreitet nicht nur die Bistums- sondern auch die Landesgrenzen. Bei der Besichtigung der Übungsfirma, dem Friseursalon und der Metallwerkstatt, wird den Vorstandsmitgliedern deutlich, dass Stephan Walburger und sein Team nicht nur sagen, dass der Mensch im Mittelpunkt steht, sondern dies auch leben.

Rückmeldung CD-Richtlinien

Bei der außerordentlichen Bundesversammlung um Herbst 2018 sollen neue Corporate Design-Richtlinien (CD-Richtlinien) für das Kolpingwerk Deutschland beschlossen werden. Der Entwurf einer neuen Wort-Bild-Marke (Logo) wurde beim Bundeshauptausschuss im Herbst 2017 in Stuttgart vorgestellt. Bei der Vorsitzendenkonferenz Ende Januar in Augsburg fragte der Diözesanvorstand die Teilnehmer nach ihren Eindrücken. Der Diözesanvorstand führte die Diskussionen weiter und formulierte Rückmeldungen, die zusammen mit der Auswertung des Fragebogens von der Vorsitzendenkonferenz an die Arbeitsgruppe und den Bundesvorstand gesandt werden.

Viele weitere Themen

Berichte von den Regionalbeauftragten und der Kolpingjugend, Personalfragen, Neufassung der Zuschussrichtlinien für Bezirke, Jahresplanung 2019, Benennung der Delegierten für die Landesversammlung, Vorbereitung der Diözesanversammlung und viele weitere Fragen beschäftigten den Vorstand in seiner achtstündigen Klausur.

03.03.2018
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