Bundesversammlung von Kolping Deutschland

jünger – weiblicher – neu

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10.11.2025

Blick in den Tagungsraum


Neuer Bundesvorstand


Gottesdienst in der Minoritenkirche

Bei der Bundesversammlung von Kolping Deutschland vom 7. bis 9. November 2025 in der Flora in Köln wählten die ca. 250 Delegierten einen neuen Bundesvorstand und beschlossen unter anderem die Umbenennung von Kolpingwerk Deutschland in Kolping Deutschland und verankerten den Ausschluss wegen Unvereinbarkeit in der Satzung. Mit der Neuwahl wurden nicht nur fünf Personen neu in den Bundesvorstand gewählt, sondern im Durchschnitt wird das Gremium jünger und weiblicher.

Neuer Bundesvorstand

  • Bundesvorsitzende: Klaudia Rudersdorf (61, Diözese Essen, seit 2016 stellv. Bundesvorsitzende)
  • Stellvertretende Bundesvorsitzende: Michaela Brönner (35, Diözese Würzburg, 2019 bis 2025 Bundesleiterin der Kolpingjugend)
  • Stellvertretender Bundesvorsitzender: Sven-Marco Meng (39, Diözese Würzburg, seit 2018 Mitglied im Bundesvorstand, seit 2024 stellv. Bundesvorsitzender)
  • Bundespräses: Sebastian Schulz (46, Diözese Paderborn, seit 2017 Diözesanpräses Paderborn)
  • Geistliche Leiterin: Maria Adams (62, Diözese Köln, seit 2024 Geistliche Leiterin)

10 weitere Bundesvorstandsmitglieder

  • Mariele Biesemann (61, Diözese Aachen, neu im Bundesvorstand)
  • Andreas Helmut Blümel (61, Diözese Erfurt, seit 2016 im Bundesvorstand)
  • Walter Fehle (57, Diözese Augsburg, seit 2021 im Bundesvorstand)
  • Wiebke Harwardt (32, Diözese Köln, neu im Bundesvorstand)
  • Matthias Knauff (59, Diözese Münster, neu im Bundesvorstand)
  • Stefan Krantz (62, Diözese Speyer, neu im Bundesvorstand)
  • Martin Rose (62, Diözese Köln, seit 2021 im Bundesvorstand)
  • Stephan Stickeler (65, Diözese Paderborn, seit 2018 im Bundesvorstand)
  • Benedikt Volberg (35, Diözese Köln, neu im Bundesvorstand)
  • Kathrin Zellner (41, Diözese Passau, seit 2021 im Bundesvorstand)

Dem Bundesvorstand gehören zudem die Mitglieder der Bundesleitung der Kolpingjugend an. Sie werden durch die Bundeskonferenz gewählt.

In den Finanzausschuss wurden gewählt: Ruth Förtsch (Diözese Würzburg), Norbert Frische (Diözese Osnabrück), Winfried Henke (Diözese Paderborn), Roland Kober (Diözese Augsburg), Markus Lange (Diözese Aachen), Regina Schafmeister (Diözese Paderborn) und Uwe Slüter (Diözese Münster).

Dank gilt den Kandidaten, die zur Kandidatur bereit waren, aber nicht gewählt wurden: Michael Breitsmeter (Diözese Augsburg) als stellvertretender Bundesvorsitzender, Johannes Paul Bergmann (Diözese Münster), Andreas Brock (Diözese Dresden-Meißen), Andreas Stellmann (Speyer) und Dr. Martin Weber (Diözese Berlin) als weitere Bundesvorstandsmitglieder und Axel Krummeich für den Finanzausschuss.

Neue Satzungen

  • Neuer Name: Kolping Deutschland (anstelle von Kolpingwerk Deutschland)
  • Diözesanverbände, Landesverbände und, wenn sie das ausdrücklich wollen, können den Namen „Kolping“ führen.
  • Ein Ausschluss von Mitgliedern, die einer Organisation angehören deren Ziele, Zwecke und Leitlinien nicht mit denen von Kolping Deutschland vereinbar sind, können ausgeschlossen werden.
  • Verband der Kolpinghäuser (VKH) und Verband der Kolping-Bildungsunternehmen (KBU) können Mitglied im nicht eingetragenen Verein Kolping Deutschland werden.
  • Wechsel von „Vorsitzendenmodell“ und „Leitungsteammodell“ sowie Zusammensetzung des Vorstandes wurde in der Mustersatzung der Kolpingsfamilien vereinfacht.
  • Geschlechtergerechte Sprache auch in der Satzung.
  • Bei Besetzung von Ämtern sollen die sieben Vielfaltsdimensionen (Alter, Geschlecht, ethnische Herkunft, Religion, sexuelle Orientierung, soziale Herkunft sowie körperliche und geistige Fähigkeiten) berücksichtigt werden.
  • Abschaffung der bisherigen Bundesfachausschüsse und anderen Fachgremien zu Gunsten eines neuen flexibleren Modells.

Weitere Beschlüsse

  • Die Mitgliedschaft bei Kolping ist unvereinbar mit einer Mitgliedschaft in der Alternative für Deutschland (AfD).
  • Kolping Deutschland bekennt sich zur Klimaneutralität und verpflichtet sich, die eigene Arbeit auf Bundesebene bis spätestens 2035 und dann dauerhaft klimaneutral zu gestalten.
  • Erwartungen von Kolping Deutschland für die anstehenden Debatten für den angekündigten Reformprozess der sozialen Selbstverwaltung.
  • „Handwerksnadel“ neu in der Ehrenordnung.
  • Regelungen für Entzug Ehrenzeichen in Ehrenordnung aufgenommen.
  • Unterschriften von Vorsitzenden bzw. Leitungsteam und Präses bzw. Geistlichen Leitung bei Ehrenzeichen der Kolpingsfamilien von den Kolpingsfamilien vor Ort eingeführt.
  • Präventionsordnung
  • Anpassung Namens- und Organisationsstatut und Beitragsordnung wegen der möglichen Mitgliedschaft von Verband der Kolpinghäuser und Verband der Kolping-Bildungsunternehmen.

Abschied

Nach dem Gottesdienst am Samstagabend in der Minoritenkirche wurden Ursula Groden-Kranich als Bundesvorsitzende und Hans-Joachim Wahl als Bundespräses verabschiedet. Die ehemalige Mainzer Bundestagsabgeordnete Groden-Kranich war seit 2018 Bundesvorsitzende des Kolpingwerkes. Wahl, der zuvor Kolping-Diözesanpräses in Mainz war, kehrt aus gesundheitlichen Gründen bereits nach einer Amtsperiode wieder in sein Heimatbistum zurück.

Den scheidenden Bundesvorstandsmitgliedern Johannes Paul Bergmann (Diözese Münster), Harold Ries (Diözese Münster), Andreas Stellmann (Speyer) und Dr. Martin Weber (Diözese Berlin) wurde in der Versammlung für ihr ehrenamtliches Engagement gedankt.

Grüße des Bundeskanzlers und hoher Besuch

Bereits zu Beginn der Versammlung verlas Bundessekretärin Alexandra Horster ein Grußwort von Bundeskanzler Friedrich Merz. Der Kanzler dankte in seinem Grußwort Ursula Groden-Kranich für ihr Engagement an der Spitze von Kolping Deutschland. 

Nathanael Liminski, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien des Landes Nordrhein-Westfalen, überbringt die Grüße der Landesregierung. Er dankte dem gesamten Verband für das nicht nur punktuelle, sondern ausdauernde Engagement in der Gesellschaft. Das sei das, was unser Land brauche. Kolping sei mit den Händen dabei, das zeichne das Kolpingwerk im Besonderen aus. „Ohne ehrenamtliches Engagement ist kein Staat zu machen. Wenn sie sich einmischen - etwa als Kolpingjugend zur Wehrpflicht - dann nehme ich das sehr ernst“, so Liminski. „Wir brauchen eine präsente, aktive und auch kritische Kirche. Mit anderen Worten: Seien Sie laut!“

Generalpräses Christoph Huber, der auch stimmberechtigtes Mitglied in der Bundesversammlung ist, dankte am Ende den Delegierten für die Unterstützung der Projekte in den anderen Nationalverbänden von Kolping International. Die Kolpingmitglieder aus den 27 Diözesanverbänden rief er auf, auf die Mitglieder der Regierungsparteien zuzugehen und gegen eine Senkung der Zuschüsse für Entwicklungszuammenarbeit zu intervenieren.

Vasyl Savka, Geschäftsführer Kolping Ukraine, dankte in einem Video den deutschen Diözesanverbänden für die Solidarität und Unterstützung für die Menschen in seinem Land.

9. November

In seinem geistlichen Impuls betete Hans Joachim-Wahl für die sechs Millionen im Holocaust ermordeten Juden. Dr. Martin Weber erinnerte in einem Vortrag an die politische Bedeutung des 9. November von der Revolution 1848 bis zum Fall der Mauer. Dabei spannte er den Bogen hin zur Geschichte der Europäischen Union.

Delegierte aus Augsburg

Die Diözesanversammlung im Frühjahr hat die Delegierten für die Bundesversammlung gewählt: Sabine Eltschkner (Biberbach), Thomas Ermisch (Augsburg St. Ulrich und Afra), Johann Michael Geisenfelder (Augsburg-Zentral), Dorothee Haug (Legau), Laura Haug (Legau), Herbert Hiemer (Oberstdorf), Robert Hitzelberger (Bobingen), Wolfgang Kretschmer (Augsburg-Zentral), Ulrike Marcher (Wiggensbach) und Heinz Schaaf (Gersthofen). Erwin Fath (Gersthofen) war als Landesvorsitzender und Willi Breher (Pfaffenhofen) als Landesgeschäftsführer dabei. Barbara Breher (Pfaffenhofen) nahm mit beratender Stimme als Mitglied des Beraterkreises teil. Michael Breitsameter (Diedorf) und Roland Kober (Kötz) waren als Kandidaten für die Wahlen bei der Bundesversammlung anwesend.

 

Bundeshauptausschuss

Nach dem inhaltlichen Rechenschaftsbericht und der inhaltlichen Entlastung des Bundesvorstandes bei der Bundesversammlung nahm der Bundeshauptausschuss den Bericht zur wirtschaftlichen Lage und den Bericht des Bundesfinanzausschusses entgegen und entlastete den Bundesvorstand auch in wirtschaftlichen Fragen.

Der Bundeshauptausschuss wählte einige Positionen des Schiedsgerichtes von Kolping Deutschland neu. Donata Gräfin von Kageneck (Einzelmitglied Bundesverband) wurde zur Vorsitzenden und Dr. Michael Ramroth (Diözese Limburg) zum stellv. Vorsitzenden gewählt. Neues Mitglied im Schiedsgericht ist Christiane Mittermaier (Diözese Aachen) und Arnold Struckl (Diözese Essen) ist neues stellvertretendes Mitglied. Auch Karl R. Bihler (Buchloe) aus dem Diözesanverband Augsburg hat sich für eine zweite Amtszeit zur Verfügung gestellt, wurde aber nicht gewählt.

Das Schiedsgericht besteht aus einer / einem Vorsitzenden, einem / einer Stellvertreter*in und drei weiteren Mitgliedern sowie einem Ersatzmitglied, die vom Bundeshauptausschuss mit einer Amtszeit von fünf Jahren gewählt werden. Das Ersatzmitglied wird im Falle der Befangenheit eines Mitglieds des Schiedsgerichts tätig. Die / Der Vorsitzende und der / die Stellvertreter*in des Schiedsgerichts müssen die Befähigung zur Ausübung des Richteramtes haben.

10.11.2025
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