Per Kurznachrichtendienst zur Weltsynode
Es gab einige wenige „Spezialgäste, die man unbedingt dabei haben wollte“, berichtet Prof. Dr. Thomas Schwartz beim Empfang zum Kolping-Gedenktag am Montag, den 4. Dezember 2023 in Augsburg. „Eines Tages erhielt ich eine Kurznachricht eines befreundeten Kardinals“ und dadurch erfuhr Schwartz, dass er wohl einer genau jener Spezialgäste, sogenannte „invitates spezialus“, für die von Papst Franziskus einberufene Weltsynode im Oktober 2023 sein würde.
Mit seiner Expertise als Hauptgeschäftsführer der Solidaritätsaktion Renovabis und damit Ausdruck dem für Deutschland typischen solidarischen Christsein war Schwartz als Teilnehmer gesetzt. In lockerer Art berichtet der Referent von seiner unguten Stimmung, mit der er von der kontinentalen Versammlung im Februar 2023 aus Prag zurückkam. Umso positiver überrascht war er von Rom. Die anfänglichen Exerzitien, die offenen Fragenpapiere, die Art der erwarteten wertschätzenden Kommunikation. Sich kennenlernen und begegnen, zuhören und unterscheiden, diesem Dreischritt folgten die inhaltlichen Gespräche in den jeweiligen Sprachgruppen. Der Referent hob heraus, dass es keine deutsche Sprachgruppe gab. So wurde der, wie Schwartz es nannte „Sud des deutschen Besserwissens“ unterbunden und die Konversation mit dem Heiligen Geist gefördert. Er wies die rund 100 Zuhörenden darauf hin, dass für den Abschluss der Synode im kommenden Jahr keine fertigen Ergebnisse zu erwarten seien. Vielmehr gehe das „Abenteuer Weltsynode“, mit dem der Vortrag überschrieben war, weiter. Es gehe darum, Tradition als etwas Offenes zu betrachten und dass das pilgernde Gottesvolk seinen Weg für die Zukunft erst finden müsse. „Das unaufgebbare Markenzeichen der katholischen Kirche muss definiert werden, um dann in die Zukunft zu gehen“, das wird die Aufgabe für die kommenden Monate und Jahre werden. Thomas Schwartz ermunterte seine Kolpingschwestern und –brüder, diesen Auftrag mitzugestalten und so einen starken, internationalen Verband für die Weltkirche präsent zu behalten.
Um die Zukunft bei Kolping ging es ebenfalls in der sich anschließenden Verabschiedung von Gebhard Kaiser. Roland Kober, Aufsichtsratsvorsitzender der Kolping Akademie Stiftung dankte Kaiser, der nicht nur in der Kolping Akademie, sondern auch in seiner Heimatkolpingsfamilie Wiggensbach tief verwurzelt ist. Ein „Mehr und Miteinander“ von Kolpingwerk, Kolping Akademie, Kolpingstiftung Augsburg und der Kolpingstiftung-Rudolf-Geiselberger, so Kober, sei Kaiser von Herzen ein Anliegen gewesen. Die Umwandlung eines Vereins hin zu einer nun Mitte November gegründeten Kolping Akademie Stiftung war ihm unter vielen anderen Dingen ein großes Bedürfnis. Nach einigen Bildern aus der Tätigkeitszeit durften Diözesanpräses Wolfgang Kretschmer und Diözesanvorsitzender Robert Hitzelberger das Diözesane Ehrenzeichen an Gebhard Kaiser überreichen. „Viel Mut und Zuversicht“ seien stets notwendig gewesen, so betonte der ehemalige Politiker Kaiser. Er habe sich gerne für Kolping eingebracht und stets nach dem Zitat Adolph Kolpings gehandelt „Wir können viel, wenn wir nur nachhaltig wollen; wir können Großes, wenn tüchtige Kräfte sich vereinen.“ Passend dazu folgte das Lied „Imagine“ von John Lennon, gesungen von Daniel Pain, der den Empfang musikalisch umrahmte.
Dem Vortrag vorausgegangen war bereits ein Impuls zum heiligen Josef. Die adventliche Einstimmung gestalteten Diözesanpräses Wolfgang Kretschmer und das Ehepaar Eltschkner vom diözesanen Fachausschuss „Kirche mitgestalten“. Die Lieder am wärmenden Feuer auf dem Kolpingcampus wurden von einem Bläserensemble der Kolpingkapelle Mering begleitet. Bei einem Heißgetränk konnte die verbleibende Zeit bis zum Vortragsbeginn für einen Plausch genutzt werden.
Der Empfang zum Kolping Gedenktag findet traditionell um den Geburts- (8.12) und Sterbetag (4.12) des seligen Adolph Kolping statt. Die gemeinsame Veranstaltung von Kolping Akademie und dem Kolpingwerk ist jedes Jahr ein Treffpunkt für Verantwortliche bei Kolping, Vertretungen aus Kirche und Politik sowie Geschäftspartnerschaften.