Kolpinghaus in Schrobenhausen ist die richtige Wahl

Wandergesellen auf der Durchreise

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22.05.2023

Vier Wandergesellen und eine Wandergesellin klopften am Donnerstagabend, 11. Mai 2023, kurz vor 22 Uhr im Kolpinghaus Schrobenhausen an und baten um einen Schlafplatz. Zur selben Zeit saß die Vorstandschaft der Kolpingsfamilie zur Vorstandsitzung zusammen, die aber ob der unerwarteten Gäste unter großem Hallo vorzeitig beendet wurde.

„Es kommt nicht sehr oft vor, dass Wandergesellen bei uns anklopfen“, so Angelika Hartwig vom Kolping-Leitungsteam. „Aber wenn, dann ist das Kolpinghaus die richtige Wahl!“ Der Gründer des Katholischen Gesellenvereins und der späteren Kolpingsfamilie, Adolph Kolping, war schließlich gelernter Schuhmacher, bevor er studierte und zum Priester geweiht wurde. Da die Apartments im Kolpinghaus aktuell komplett belegt sind und das Kolpinghaus auch ukrainische Flüchtlinge beherbergt, wurde kurzerhand der Sitzungssaal zur Schlafstatt umfunktioniert.

Die Gruppe bestand aus einem Zimmerer, einem Kunstschmied, zwei Tischlern und einer Tischlerin. Viele der heute wandernden Gesellinnen und Gesellen haben sich einem der „Schächte“ angeschlossen. Zwei Gesellen gehören dem Freien Begegnungsschacht an, die anderen dem Schacht Axt und Kelle; zwei Gesellen sind sog. Aspiranten, quasi in der Probezeit.

Mindestens drei Jahre und einen Tag müssen sie nach alter Tradition auf der Walz unterwegs sein und dürfen in dieser Zeit einen Bannkreis von 50 km um ihren Heimatort nicht betreten. Auf Wanderschaft begeben dürfen sich nur rechtschaffene Gesellinnen und Gesellen nach bestandener Prüfung. Sie müssen unter 30 Jahre, unverschuldet, ledig und kinderlos sein. Häufig kehren sie in Kolpinghäuser ein, obwohl zur Zeit des Gesellenvereins nur Mitglieder die Leistungen des Vereins in Anspruch nehmen konnten.

22.05.2023
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