Die Kolpingsfamilie Schrobenhausen stellt die Frage: „Muss die Einwegflasche wirklich sein?“

Willkommen in der (Plastik)Fastenzeit

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09.03.2020

Anlässlich der beginnenden Fastenzeit lud die Kolpingsfamilie Schrobenhausen am 27. Februar 2020 ins Kolpinghaus ein, um einen Anstoß zum Verzicht zu geben: Nicht nur auf Süßes oder Alkohol, sondern zum Wohle der Umwelt. Dass der Verzicht nicht immer einfach ist, ist klar, aber wenn es um Plastik geht, ist eine „Fastenkur“ dringend angebracht.

Pia Winterholler vom Forum Plastikfreies Augsburg nahm die 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die trotz des Wintereinbruchs samt Sturmböen den Weg ins Kolpinghaus fanden, mit in die Geschichte des Kunststoffes. Zunächst durchaus Segen, entwickelt sich dieser künstlich produzierte Stoff tatsächlich zum Fluch. Ist er doch aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Oder vielleicht doch?

Dass seit der Erfindung der Kunststoffe weltweit ca. 8,3 Milliarden Tonnen hergestellt wurden, davon nur rund 600 Millionen Tonnen recycelt und 800 Millionen Tonnen verbrannt wurden, waren Zahlen, die aufmerken ließen. Die restlichen Kunststoffe befinden sich irgendwo in der Umwelt, auf dem Meeresgrund, in unseren Flüssen, in unseren Böden und somit in unserer Nahrungskette. Ein Wahnsinn!

Jeder Deutsche produziert jährlich etwa 220 Kilogramm Verpackungsmüll aus Kunststoffen.

Und genau hier ist unser Ansatz: Wir haben durchaus die Möglichkeit, hier gegenzusteuern. Indem wir unser Einkaufsverhalten analysieren, kleine Schritte machen, uns aber klare Ziele setzen.

Deshalb: Einfach mal den schnellen Griff zu Dingen hinterfragen, die es auch aus schönen, langlebigen Materialien wie Holz, Glas, Stoff oder Metall gibt. Mit Korb, Rucksack oder Stofftasche zum Einkaufen gehen. Anstatt „To go“ entweder Zeit nehmen für die Tasse Kaffee zwischendurch oder aber Thermobecher befüllen lassen – die halten den Kaffee sowieso wärmer als jeder Einwegbecher. Und auch wenn es manchmal umständlich erscheint: Beim Müll muss das Plastik von den anderen Materialien getrennt werden, damit sich dieser Wertstoff wiederverwerten lässt.

Frau Winterholler stand im Anschluss an ihr Referat den vielen Fragen Rede und Antwort und verwies auf ihre frei zugängliche Masterarbeit in ihrem Studiengang „Umweltethik“. Bei diesem interaktiven Lehr- und Lernspiel für Kinder und Erwachsene begibt man sich entweder alleine oder aber in der Gruppe auf eine spannende Reise, bei der herausgefunden werden kann, wie jeder einzelne etwas gegen Plastikmüll tun kann.  www.plastikodysee.de

Für Donnerstag, den 26. März 2020 um 19:30 Uhr ist ein Austauschabend im Kolpinghaus geplant, bei dem sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer untereinander austauschen können, wo beispielsweise das Plastikfasten durchaus leicht fällt oder wo es möglicherweise noch hakt.

Angelika Hartwig
09.03.2020
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