#WirBleibenZuhause - und sind dennoch (gedanklich) unterwegs!

Da aufgrund der Corona-Pandemie unsere Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist, lädt das Kolpingwerk Diözesanverband Augsburg zu einem virtuellen Sonntagsausflug zu Kapellen, Gipfel- und Feldkreuzen, Kirchen mit Kolping-Reliquien... ein.

Gipfelkreuz auf dem Hohen Licht von der Kolpingsfamilie Oberstdorf

Segnung Kreuz 1938
1979 Demontage Kreuz
Neuaufstellung Kreuz 1979
Segnung Kreuz 1979
2004 Bergmesse am Kreuz zum Jubiläum
2014 feiert die Kolpingsfamilie das Kreuz-Jubiläum

„In aller Stille und ohne großes Aufheben hat eine Gruppe Oberstdorfer Kolpingsöhne ein neues mächtiges Gipfelkreuz am Hohen Licht errichtet, das in einer Bergmesse durch den Benefiziaten geweiht wurde. Der Transport der schweren Balken, der handgeschmiedeten Eisenriemen und des Verankerungsmaterials war sehr mühsam und anstrengend. So grüßt nun an der Stelle des alten verwitterten und vermoderten Bergkreuzes ein neues“, berichtete das Kolpingblatt vom 1. März 1939.

Die Kolpingsfamilie Oberstdorf hat auf „ihrem” Berg, wie die Internetseite www.verschoenerungsverein-oberstdorf.de berichtet, bereits 1926/27 auf Anregung von Benefiziat Ludwig Merk ein einfaches Holzkreuz auf dem österreichischen Bundesland Tirol gelegenen Gipfel des zweithöchsten Bergs in den Allgäuer Alpen (2.651 m) und höchste Punkt des Heilbronner Weg errichtet.

Über den Impuls zur Errichtung des Kreuzes 1938 berichtet das Protokollbuch der Kolpingsfamilie: „Als unser Herr Präses Georg Zehter auf einer Bergtour auf dem Hohen-Licht war und das windige Kreuzlein aus 2 Schwärtling sah, kam ihm der Gedanke, man sollte hier auf diesem hohen Berg, mit einem so schönen Namen, ein richtiges, schönes Bergkreuz setzen.”

Das vier Meter hohe Kreuz trug die Inschrift: „Ihr Berge und Hügel, preiset den Herrn” und das Kolpingzeichen mit der Jahreszahl 1938. Nachdem bereits am Vortag der Transport begann, wurde das Kreuz am 11. September 1938 errichtet und gesegnet. Den Abend (mit Musik, Humor und „Gaude“) und die Nacht verbrachten die beteiligten Kolpingmitglieder in der Rappenseehütte. Der Aufstieg und Transport des Kreuzes begann mit einer Messfeier mit Pärses Zehter am Rappenseekreuz. Das Leben der Kolpingsfamilie war bald darauf verboten. Die Machthaber hatten andere Symbole, schrieb Chronist Otto Bader ins Protokollbuch.

Über 40 Jahre – länger als das tausendjährige Reich – hat das Kreuz von 1938 dem Wetter widerstanden, nur Drahtseile und Anstrich wurden Anfang der sechziger Jahre erneuert. Am 14. und 15. Juli 1979 begann die Kolpingsfamilie Oberstdorf mit den Vorarbeiten für eine Kreuzerneuerung. Bei bitterer Kälte wurden das Fundament vorbereitet und die Ankerlöcher gebohrt. Da kaltes Bier bei solcher Witterung ohnehin nicht sehr bekömmlich ist, wurden damit kurzerhand die Bohrlöcher ausgespült.

Auf dem neuen Kreuz wurde die Inschrift des alten übernommen. Das Querholz von 1938 schmückt die Saaltür des Kolpinghauses in Oberstdorf.

An einem Freitag, im Frühherbst, transportierte Hüttenwirt Heinrich Geißler mit der Materialseilbahn das neue Kreuz bergwärts. Am nächsten Morgen der mühselige Marsch zum Gipfel, um die Mittagszeit stand das Kreuz. Der Präses der Kolpingsfamilie, Pfarrer Karl Rottach, eilte von einer Beerdigung zur Kreuzweihe. Aus Zeitnot fuhr er mit der Materialseilbahn zur Rappenseehütte. Nach seiner „Himmelfahrt“ soll der Präses gesagt haben: „Ich steige niemals mehr in eine solche Bahn!“

Zwischendurch wurde das Kreuz immer wieder mal hinsichtlich des Zustandes be- und untersucht, seit 1979 mindestens einmal frisch gestrichen. 2004 und 2014 fanden eine Bergmesse bzw. eine Andacht zum Jubiläum statt.

Aus dem Evangelium vom 3. Ostersonntag (26. April 2020)

"Danach offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal, am See von Tiberias, und er offenbarte sich in folgender Weise.

Simon Petrus, Thomas, genannt Didymus, Natanaël aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen.

Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts.

Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war... Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot liegen...

Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner von den Jüngern wagte ihn zu befragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war. Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch.

Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war."

Vollständiger Text Evangelium (Johannes 21, 1-14) unter: www.bibleserver.com
Texte des Sonntags im Schott-Messbuch auf: www.erzabtei-beuron.de

Aus meinem Tourtagebuch: Ist Jesus auch bei mir?

Wer kennt nicht solche Momente der Enttäuschung, wie sie die Jünger beim Fischen erleben. Und dann, auf einmal, tut sich etwas Positives auf. Etwas das neuen Mut und Kraft gibt - Jesus tritt in unseren Alltag, mal still und unbemerkt, mal mit aller Kraft und Deutlichkeit. Es lohnt immer wieder inne zu halten, und darüber nachzudenken wo mir Jesus begegnet ist. Es sind oft kleine, unscheinbare Momente, die im Lärm unseres Alltags untergehen. Aber jedesmal, wenn ich einen solchen Moment entdecke, kommt ein Gefühl der Geborgenheit und Freude. Ist es nicht schön zu wissen, dass Jesus mich sieht und bei mir ist?

Robert Hitzelberger, Diözesanvorsitzender

Eintrag ins Gipfelbuch

Herr, wir staunen über deine wunderbare Schöpfung. In der Erhabenheit der Berge können wir deine Größe entdecken. Der Name unseres Berges „Hohes Licht“ erinnert uns an dein göttliches Licht.

Sei bei uns, wenn am Morgen ein neuer Tag beginnt. Sei bei uns, wenn die Finsternis der Nacht uns umgibt. „Dein Wort ist meinem Fuß eine Leuchte, ein Licht für meine Wege.“ (Ps 119,105)

Kolping-Diözesanpräses Wolfgang Kretschmer

Musiktipp: Das leere Grab (Jesus lebt) Pater Norbert M. Becker

"Kein Friede um jeden Preis, kein Zugeständnis an Grundsätze, die über kurz oder lang uns dann erst recht in unabsehbares Elend stürzen."

Adolph Kolping

Für jede Sonntagstour gibt es ein Kreuzworträtsel. Aus den eingesendeten Lösungen wird ein kleiner Gewinn (z.B. Buch) verlost.

Einsendeschluss: 15.05.2020

Hier gehts zum Sonntags-Kreuzworträtsel

Wer sehen will, wo das Kreuz steht, sich mit dem Finger auf der Karte auf den Weg machen möchte, kann hier dem Link folgen oder die GPS-Daten verwenden: 47° 16′ 50″ N 10° 16′ 34″ E