Weihnachten in Indien

Das Licht kommt in die Welt

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17.12.2020

aufgestellte Krippe am Straßenrand


Illuminierte Krippe

Christen in Indien machen nur etwa 2 Prozent der Gesamtbevölkerung aus, dennoch ist Weihnachten ein Fest für fast allen Inder geworden. Fr. Mari, der Nationaldirektor von Indien, beschreibt, dass Weihnachten in der Vergangenheit meist auf die christliche Kirche beschränkt war. Doch in den letzten Jahren habe sich das Weihnachtsfest im Zuge der wirtschaftlichen Liberalisierung und Globalisierung allmählich kommerzialisiert.

Darüber hinaus werden in den letzten Jahren Weihnachtsfeiern organisiert, zu denen die politischen Führer eingeladen werden, um an der Veranstaltung teilzunehmen. Die Politiker zeigen Interesse an der Teilnahme an dem Mega-Event, da sie diese Gelegenheit zum Wahlkampf nutzen.

Für Fr. Mari überwiegen dennoch die positiven Aspekte der Weihnachtszeit:

Weihnachten ist ein Familienereignis für die Kolpingmitglieder und christlichen Gemeinschaften. Für alle Familienmitglieder werden neue Kleider gekauft, es wird gut gegessen und es gibt ein Feuerwerk. In Südindien stellen Christen oft brennende Öllampen auf ihre flachen Häuserdächer, um den Nachbarn zu zeigen, dass Jesus das Licht der Welt ist. An Heiligabend wird eine Mitternachtsmesse gefeiert, danach gehen alle singend umher und besuchen die Familie.

Weihnachten ist aber auch die Zeit des Teilens und der Hilfe für die Armen. Die katholischen Pfarreien nutzen diese Gelegenheit, um arme Familien zu unterstützen. In der Nachfolge des Seligen Adolph Kolping unterstützen die Kolpingsfamilien die armen Familien in ihren Gemeinden, z.B. durch neue Kleider, Lebensmittel, Besuch von Todkranken, finanzielle Hilfen für alte Menschen.

Weihnachten bedeutet auch kollektives Handeln: An den Straßenrändern werden riesige Weihnachtskrippen aufgestellt, die eine Attraktion für Viele sind. Menschen aller Glaubensrichtungen sind beteiligt, in dem sie Geld sammeln und die Krippen mit bauen.

Und natürlich ist Weihnachten ein Tag des Spaßes und des Jubels: ein lang ersehntes Ereignis für die Kolpingmitglieder, der dazu da ist, Geschenke auszutauschen und gemeinsam ans Meer zu fahren.

 

 

Text: Sigrid Stapel, Bilder: Kolping International
17.12.2020
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