Erster Kolping-LKW mit Hilfsgüter für die Ukraine aus Gersthofen gut angekommen

Hilfstransport rollt

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02.04.2022

Gesammelte Hilfsgüter im Lager in Gersthofen


Heinz Schaaf beschriftet Paletten


Beladen des LKWs

„Jetzt geht es los!“, schreibt Hendrik Claaßen kurz nach 19.00 Uhr in seinem Social-Media-Kanal. Der 31-jährige LKW-Fahrer hat sich sofort freiwillig gemeldet, als er gehört hat, dass Kolping Hilfstransporte für die Ukraine durchführen will. Auch seinen Arbeitgeber, die Andreas Schmid Group, hat er überzeugt, den LKW kostenlos zur Verfügung zu stellen. So startet Claaßen mit 30 Palletten Hilfsgüter am 1. April 2022 von Gersthofen nach Ungarn.

„12 Tonnen Hilfsgüter sind in den Kartons“, schätzt Thorsten Schröder, Kolping-Diözesanvorstandsmitglied und selbst in der Logistikbranche tätig. In den drei Sprachen Ukrainisch, Ungarisch und Deutsch sind die Paletten beschriftetet. Gesammelt wurden Produkte, die auf einer Bedarfsliste von Kolping in der Ukraine stehen. Kindernahrung, Windeln, Verbandsmaterial, Lebensmittel, Stromaggregate, Hygieneprodukte und Schlafsäcke sind darunter.

Viele Gruppen hat Heinz Schaaf, Kolping-Bezirksvorsitzender und seit Ende März auch Vorsitzender der Kolpingsfamilie Gersthofen, mit ins Boot geholt, damit die Hilfsgüter zusammenkommen. Neben einigen Kolpingsfamilien wie z.B. Blonhofen-Aufkirch, Günzburg, Wemding oder Schwabmünchen sind auch die Gersthofer Partyfreunde und der TSV Gersthofen beteiligt. Vielen Menschen haben aber auch durch Geldspenden geholfen. Zum Beispiel haben Kinder aus Gersthofen Muffins gebacken und dafür 800 Euro Spenden erhalten. Mit den Spendengeldern an die Augsburger Kolpingstiftung-Rudolf-Geiselberger (Stichwort "Ukraine Hilfstransporte", IBAN DE64 7509 0300 0000 1477 70) und an Kolping International konnten die Organisatoren notwendige Materialien, die nicht von Einzelpersonen gespendet wurden, zukaufen.

An den vier Öffnungszeiten pro Woche haben Ehrenamtliche die Hilfsgüter in der Autowelt Simon (Augsburgerstr. 164, 86368 Gersthofen) entgegengenommen, sortiert und verpackt. Patricia Steiner, bisherige Vorsitzende der Kolpingsfamilie Gersthofen, organisiert ca. 20 Personen aus unterschiedlichen Kolpingsfamilien in der Stadt und im Landkreis Augsburg, die sich unentgeltlich bereit erklärt haben, in der Sammelstelle Dienst zu tun.

Claaßen bringt die Hilfsgüter zum ungarischen Kolpingwerk. „Unsere Kolpingfreunde in Ungarn transportieren die Dinge weiter“, berichtet Erwin Fath, der für das Kolpingwerk in der Diözese Augsburg den Kontakt zum Partnerverband in Ungarn hält. „Anfangs haben die Ungarn die Güter direkt in die Ukraine transportiert“, weiß Fath zu berichten. „Das geht aber jetzt nicht mehr, deshalb werden die Hilfsgüter über Rumänien und zusammen mit dem rumänischen Kolpingwerk weitertransportiert“, erklärt er. Kolping in der Ukraine übernimmt dann die Verteilung an hilfsbedürftige Menschen. „Wir sind froh, dass wir bei Kolping ein solch tragfähiges Netzwerk haben“, ergänzt Heinz Schaaf.

Während Claaßen die Hilfsgüter pünktlich am 2. April um 10:00 Uhr in Ungarn abliefert, geht die Sammelaktion weiter. Inzwischen haben auch die Kolpingsfamilien Höchstädt und Gundelfingen eigene Abgabestellen für Hilfsgüter eingerichtet, die dann zusammen mit dem nächsten Transport aus Gersthofen auf den Weg geschickt werden sollen.

02.04.2022
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Bild links: Hendrik Claaßen (rechts) beim Entladen des LKW in Ungarn (Bild Facebook Kolpingwerk Ungarn)