Exkursion mit starken Kontrasten

Täterort Obersalzberg

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23.07.2025


Am 24. Mai 2025 machten sich ca. 50 interessierte Kolpinggeschwister der Kolpingsfamilie Schwabmünchen im Alter von 17 bis 85 Jahren auf den Weg ins Berchtesgadener Land. Gemeinsam mit Prof. Dr. Martina Steber erkundeten sie das Dokumentationszentrum Obersalzberg, die Bunkeranlage, die den gesamten Obersalzberg untertunnelt, und das Kehlsteinhaus.

In den 30er Jahren wurde das Gebiet bei Berchtesgaden am Obersalzberg von Adolf Hitler als Urlaubsort gewählt. Ab 1923 mietete er sich dort ein Haus. Nach und nach wurden die Einheimischen vom Obersalzberg vertrieben, enteignet und das gesamte Gebiet wurde Führersperrgebiet.

Von 1933 bis 1945 war der Obersalzberg eines der Machtzentren des Nationalsozialismus. Adolf Hitler plante hier mit seinen engsten Gefolgsleuten - bei grandioser Aussicht auf die Schönheit der Natur der Salzburger Alpen - Verfolgung, Völkermord und Krieg. Zugleich war der Obersalzberg die Kulisse für Hitlers Inszenierung als angeblich sympathischer „Volkskanzler“. Millionenfach wurde dieses Trugbild auf Fotografien und Filmaufnahmen verbreitet und wirkt bis heute nach.

Wir starteten im Dokumentationszentrum mit einer spannenden und mitreißenden Führung. Dabei begegneten wir immer wieder Menschen, die Opfer dieses Systems wurden. Wir konnten deren Schicksal, eingebettet in den historischen Zusammenhang, begleiten – oftmals bis zum Tod im Konzentrationslager.

Am Ende der Dokumentation befindet sich der Eingang in die Bunkeranlage, die zum Abschluss der Führung noch besichtigt wurde. Anschließend ging es mit Martina Steber über das Gelände des Obersalzbergs. Ergänzend zur Führung wurden hier nochmals viele Informationen zu den Häusern der Nationalsozialisten gegeben.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen ging es dann hoch hinaus auf den Kehlstein. Auf dem Gipfel, auf 1838 Metern ließ sich Hitler damals ein Teehaus bauen, mit atemberaubender Aussicht über die Berchtesgadener Alpen und den Königssee. Um das Kehlsteinhaus zu erreichen, ließ sich der Führer einen Aufzug durch den Fels bauen, der ihn die letzten 124 Meter auf den Gipfel bringt. Diesen prunkvollen Aufzug durfte auch die Reisegruppe aus Schwabmünchen nehmen und die atemberaubende Aussicht genießen – ein unglaublicher Kontrast zum Leid so vieler Menschen.

Kolpinggeschwister aus drei Generationen durften einen Tag voller intensiver Eindrücke erleben, der aber auch geprägt war von gegenseitiger Wertschätzung, Hilfe, miteinander und voneinander Lernen.

Die Fahrt wurde von der Dr.-Bruno-Merk-Stiftung, einer Zustiftung der Kolpingstiftung-Rudolf-Geiselberger, bezuschusst.

23.07.2025
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