#WirBleibenZuhause - und sind dennoch (gedanklich) unterwegs!

Da aufgrund der Corona-Pandemie unsere Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist, lädt das Kolpingwerk Diözesanverband Augsburg zu einem virtuellen Sonntagsausflug zu Kapellen, Gipfel- und Feldkreuzen, Kirchen mit Kolping-Reliquien... ein.

Kolping-Kapelle der Kolpingsfamilie Oberbernbach

Die fertiggestellte Kapelle auf freier Flur
Diözesanpräses Hosp segnet die Kapelle
Das Kreuz stellt der Künstler Franz Höchstötter vor
Heute ist die Kapelle mit den Bäumen eine Oase
Ein Blick in die Kapelle

Im September 1998 errichtete die Kolpingsfamilie Oberbernbach zu ihrem 40-jährigem Jubiläum die erste Kolpingkapelle in der Diözese Augsburg auf dem Lettenberg mit Blickrichtung auf Inchenhofen. Der Vorsitzende der Kolpingsfamilie Aichach, Architekt Hermann Plöckl, hat die Kapelle geplant. Ausgeführt wurde der Bau durch eine Maurerklasse der Berufsschule Aichach im Hof der Schule. Ein Schwerlastkran transportierte die fertige Kapelle samt Dach an den Aufstellungsort. Dort hatten die Kolping-Mitglieder Bartholomäus Rehm und Anton Huber das Fundament vorbereitet, auf dem die Kapelle ihre Aufstellung am Rande des Paartales fand.

Das Innere der Kapelle schmückt eine Skulptur vom Künstler Franz Höchstötter. Das Kreuz mit dem Kolping-Zitat „Wer Mut zeigt, macht Mut“ hat der Bildhauer und Theologe zusammen mit Mitgliedern der Kolpingsfamilie Oberbernbach entworfen und aus einem jahrhundertealten Balken, der vom Glockenstuhl der Kirche in Apfeltrach stammt, gefertigt.

Die feierliche Einweihung der Kolping-Feldkapelle fand am 15. Mai 1999 mit Diozesanpräses Josef Hosp, Diakon Michael Popfinger und Pfarrer Jacek Wyrwich statt. Regelmäßig finden Gottesdienste bei der Kapelle statt, so zum Beispiel zum Fest Mariä Namen am 12. September 2020.

(Bilder Bernhard Fendt)

Aus dem Evangelium zum 24. Sonntag im Jahreskreis (13.9.2020)

"In jener Zeit trat Petrus zu Jesus und fragte: Herr, wie oft muss ich meinem Bruder vergeben,
wenn er gegen mich sündigt? Bis zu siebenmal?
Jesus sagte zu ihm:
Ich sage dir nicht: Bis zu siebenmal, sondern bis zu siebzigmal siebenmal. Mit dem Himmelreich ist es deshalb wie mit einem König, der beschloss, von seinen Knechten Rechenschaft zu verlangen. Als er nun mit der Abrechnung begann, brachte man einen zu ihm, der ihm zehntausend Talente schuldig war. Weil er aber das Geld nicht zurückzahlen konnte, befahl der Herr, ihn mit Frau und Kindern und allem, was er besaß, zu verkaufen und so die Schuld zu begleichen.
Da fiel der Knecht vor ihm auf die Knie und bat: Hab Geduld mit mir! Ich werde dir alles zurückzahlen.
Der Herr des Knechtes hatte Mitleid, ließ ihn gehen und schenkte ihm die Schuld. Als nun der Knecht hinausging, traf er einen Mitknecht, der ihm hundert Denáre schuldig war.
Er packte ihn, würgte ihn und sagte: Bezahl, was du schuldig bist!
Da fiel der Mitknecht vor ihm nieder und flehte: Hab Geduld mit mir! Ich werde es dir zurückzahlen.
Er aber wollte nicht, sondern ging weg und ließ ihn ins Gefängnis werfen, bis er die Schuld bezahlt habe.
Als die Mitknechte das sahen, waren sie sehr betrübt; sie gingen zu ihrem Herrn und berichteten ihm alles, was geschehen war.
Da ließ ihn sein Herr rufen und sagte zu ihm: Du elender Knecht! Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich angefleht hast. Hättest nicht auch du mit deinem Mitknecht Erbarmen haben müssen, so wie ich mit dir Erbarmen hatte?
Und in seinem Zorn übergab ihn der Herr den Peinigern, bis er die ganze Schuld bezahlt habe.
Ebenso wird mein himmlischer Vater euch behandeln, wenn nicht jeder seinem Bruder von Herzen vergibt.
"

Vollständiger Text Evangelium (Matthäus 18, 21-35) unter: www.bibleserver.com
Texte zum Sonntag im Schott-Messbuch auf: www.erzabtei-beuron.de

Aus meinem Tourtagebuch

„Ach, vergeben und vergessen…“, wie schnell und wie oft habe ich diesen Satz gesagt. Und wie oft war doch nichts vergeben und vergessen. So schnell wie ich es sage, so ehrlich und von Herzen will ich es auch meinen. Aber ganz oft bleibt dieses nagende Gefühl in mir. Wenn ich dem nachgehe, stelle ich schnell fest: Es liegt nicht daran, dass der Fehler einer*s anderen unverzeihlich ist. Es liegt auch nicht daran, dass ich noch eine Gegenleistung, eine gute Tat der*des anderen erwarte. Es liegt eher an mir, in mir. Ich bin halt irgendwie doch nachtragend! Und darüber ärgere ich mich noch viel mehr… Ich will nicht sein wie der Herr im Gleichnis. Nach außen nachgiebig und verzeihend, aber innerlich doch noch nicht im Reinen. Denn wie im Gleichnis werde auch ich schnell zornig und aufbrausend und neige zu Kurzschlussreaktionen, wenn ich nicht wirklich verziehen habe. Also will ich mich weiter darin üben. Noch einmal, noch zweimal, wenn es sein muss noch siebzigmal siebenmal, bis ich ehrlich vergeben kann. Und weil ich mich dabei mehr über mich selbst als über die eigentliche Angelegenheit ärgern werde, will ich nachsichtig sein mit mir selbst: „Vergeben und vergessen!“

Katharina Heckl, stellvertretende Diözesanvorsitzende

Eintrag ins Gipfelbuch

Jesus, du göttlicher Lehrer.
Ich halte mich gern an das menschliche Einmaleins.
Das verspricht mir Sicherheit.
Du rechnest anders
und deine göttliche Mathematik verunsichert mich.
Gib mir Nachhilfe im Fach „Barmherzigkeit.“

Kolping-Diözesanpräses Wolfgang Kretschmer

Was für unterwegs...

„Alles wahre Gute
kostet nicht bloß Mühe und Schweiß,
Opfer und Anstrengung,
sondern muss auch göttliche Hilfe haben,
sonst geht`s nicht vom Flecke.“

Adolph Kolping

Wer sehen will, wo die Kapelle steht, sich mit dem Finger auf der Karte auf den Weg machen möchte, kann hier dem Link folgen oder die GPS-Daten verwenden: 48°28'45.9"N 11°07'31.2"E