Ein den Menschen zugewandter Seelsorger, ein Hörender, ein Mensch der Ökumene, ein überzeugter und überzeugender Christ, ein Gestalter der Zukunft, humorvoll, bescheiden und hilfsbereit, dies sind nur einige Charakteristika, die für Georg Beis stehen. Die Familie und die Heimatpfarrei in Bad Heilbrunn, die NS-Diktatur, die katholische Jugendarbeit im Dritten Reich, die Zeit als Soldat an der Front und als Verwundeter im Lazarett prägten den jungen Beis. Das II. Vatikanische Konzil und die Würzburger Synode motivierten ihn für sein Handeln als Priester. Seine Erfahrungen in der Seelsorge in Gersthofen, Günzburg, Unterthingau und Göggingen brachte er als Dompfarrer, Domdekan und als Diözesanadministrator in der Sedisvakanz nach dem altersbgedingten Rücktritt von Erzbischof Dr. Josef Stimpfle ein. Über seinen Ruhestand hinaus blieb er solange es seine Kräfte vermochten aktiv in der Seelsorge tätig.

Am Montag, 10. Oktober wird um 18 Uhr für den Verstorbenen im Dom zu Augsburg der Rosenkranz gebetet. Am Dienstag, 11. Oktober wird Bischof Dr. Bertram Meier um 9.30 Uhr das Requiem feiern. Anschließend wird Prälat Beis in der Grablege des Domkapitels im Innenhof des Domkreuzganges beigesetzt.

„Das Christentum ist nicht bloß für die Kirche und für die Betkammern, sondern für das ganze Leben. Es gibt keinen Punkt, keine Seite, kein einziges Verhältnis des Lebens, welches nicht nach den Grundsätzen des Christentums gerichtet und behandelt werden soll. Der höchste Inbegriff und kürzeste Ausdruck dieser Grundsätze ist das neue Gesetz der Liebe: »Liebe Gott über alles und den Nächsten wie Dich selbst. Alles, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch. Aus dieser Regel folgt alles, unser ganzes praktisches Verhalten.“

Adolph Kolping