Bereichernde Impulse durch Kolping-Frauentag

Frauen zeigen Haltung!

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12.11.2019






Rund 60 Frauen folgten dem Aufruf „Haltung zeigen – heute für morgen“ und sind am 9. November 2019 zum Kolping Frauentag ins Kolpinghaus nach Augsburg gekommen. Die innere Haltung gegenüber unserer Umwelt, unseren Mitmenschen und unseren Ressourcen auf der Erde stand dabei im Mittelpunkt.

Angeregt durch die aktuellen gesellschaftlichen und politischen Herausforderung des Klimawandels lud die Frauenkommission zu einer interessanten Podiumsdiskussion ein: Vertreterinnen der Friday For Future Bewegung, Sarah Bauer und Janika Pondorf, Xenia Dorst der Parents For Future und die Abgeordneten des Landtags, Stefanie Schuhknecht schilderten eindrucksvoll ihre Motivation, ihre Forderungen und rückten auch so manche Vorurteile ins rechte Licht. Die 16-jährige Leonie Prillwitz stellte ihren selbst entwickelten Wasserfilter für die Waschmaschine vor. Sie wurde beim Wettbewerb Jugend forscht mit dem Sonderpreis für ihr Projekt „Mikrofasern – Gefahr aus der Waschmaschine“ ausgezeichnet. Die Jugendlichen machten deutlich, dass sie Angst haben vor den Folgen des Klimawandels und sie fordern, dass die Generation etwas ändert, die den Klimawandel verursacht hat.

Auf die Frage was denn jede einzelne für den Klimaschutz tun könnte, sagte Sarah: „Der Verzicht auf Fleisch wäre ein großer Beitrag“. Ebenso regte sie an, unser Konsumverhalten zu hinterfragen. Sie selbst trägt nur Secondhand-Kleidung. „Wir bekommen gebraucht alles was wir gerne anziehen“, so die Jugendlichen der Friday For Future Bewegung. Passend zu dieser Anregung gab es während des ganzen Frauentages eine Kleidertauschbörse. Aus den mitgebrachten Sachen der Teilnehmerinnen konnte sich jede Frau bedienen. Was am Schluss noch übrig blieb, ging in die Kleiderspende der aktion hoffnung, die soziale Projekte in der ganzen Welt unterstützt.

Alle Zuhörerinnen waren begeistert von so viel jugendlichem Engagement. Neben den persönlichen Verhaltensänderungen muss aber auch politisch gehandelt werden. Da es auch eine Veränderung der Rahmenbedingungen braucht, deshalb geht die Friday For Future und die Parents For Future Bewegung regelmäßig auf die Straße. Mit ihren Streiks möchten sie den täglichen Ablauf des Systems stören, um noch mehr gehört zu werden. Stefanie Schuhknecht, Abgeordnete der Grünen, begrüßte dieses Engagement und sagte: „Die Angst darf uns nicht lähmen, wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben, den Klimawandel doch noch einzudämmen.“

Bei den anschließenden Workshops gab es viele Anregungen für den Alltag und Impulse, die zum Nachdenken anregen. Unter dem Titel „Es war einmal ein Hemdsärmel“ entstanden aus alten Hemden tolle Geschenkverpackungen, Taschen und sogar ein süßes Kinderkleid. Unter fachkundiger Anleitung von Brigitte Wirth bekamen die Teilnehmerinnen handwerkliche Kniffe und kreative Ideen mit nach Hause. Auf die Haltung kommt es an! Der unmittelbare Zusammenhang von innerer und äußerer Haltung wurde im Workshop „Haltung ist sichtbar“ deutlich. Die Teilnehmerinnen entwickelten eine Strahlkraft, die noch weit über den Frauentag reichen wird. Brigitte Ullmann hatte dafür wertvolle Tipps und Kniffe auf Lager. Bei „Plastikfrei im Alltag“ wurde ein Deodorant selbst hergestellt und ein bewusstes Einkaufsverhalten thematisiert. Oft ist uns gar nicht klar in welchen Produkten überall Plastik steckt. Ein Angebot, das der Stammtisch Plastikfrei im Alltag aus Schwabmünchen anbot.

Haltung zeigen, seinen Überzeugungen treu bleiben, aber auch andere Sichtweisen zulassen, ohne in die Eskalationsfalle zu tappen. Dieser interessante Exkurs beschäftigte die Teilnehmerinnen des Workshops „Wie gelingt ein friedvoller Austausch?“ mit Dialog-Trainerin Gabriele Wladar.

„Und welche 100 Dinge würden Sie für Ihr Leben als unentbehrlich bezeichnen?“, gar nicht so einfach! Vom Handy bis zur Erinnerungspostkarte wurde im Workshop „100 Dinge!?“ als überlebenswichtig diskutiert. In Anlehnung an den Kinofilm lud Katja Weh-Gleich ein, das eigene Besitz- und Konsumverhalten zu hinterfragen.

„Wir hätten uns im Vorfeld nicht vorstellen können, dass zu diesem Thema so viele neue und bereichernde Impulse möglich sind. Danke an die Frauenkommission!“, so eine Teilnehmerin des Kolping Frauentags, der seinen Abschluss in einem gemeinsamen Gottesdienst mit Diözesanpräses Alois Zeller fand.

Ingrid Tremmel
12.11.2019
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