56. Internationale Kolping Friedenswanderung in Bozen

13 Nationen und ein Kolping für den Frieden

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02.06.2025

Dom in Bozen


Begrüßung im Kolpinghaus Bozen


Große versammelte Festgemeinde


In der Rupert-Mayer-Kirche auf dem Ritten


Nationalpräses Dr. Stampfl begrüßt





Waldkirche Lichtenstern





Morgengebet in Gries


Gruppenbild mit Generalpräses


Unterwegs auf der Gutschnapromenade




Banneraufstellung vor dem Abschlussgottesdienst


Bischof Dr. Ivo Muser predigt


Jubilare


Vorbereitungsteam für Bozen


Team der Ehrenamtlichen


Neues Leitungsteam Friedenswanderungen


Übergabe Banner an Bad Waldsee

Unter dem Motto „Frieden ist (k)eine Utopie“ treffen sich vom 21. bis 24. Mai 2025 über 300 Kolpingmitglieder aus 13 europäischen Nationen zur 56. Internationalen Kolping-Friedenswanderung in Südtirol. „Frieden darf nicht nur erhofft, gefordert und verlangt werden. Frieden muss gewollt und getan werden. Frieden muss gesucht, eingeübt und gelernt werden“, sagt der Bischof von Bozen-Brixen Dr. Ivo Muser in seiner Predigt beim Abschlussgottesdienst in der Bozener Franziskanerkirche.

Kein Krieg ist ein Sieg

Nationalismus, Rassismus, Gier nach Macht, Reichtum und Lebensraum, Gerechtigkeitsdefizite und Verstöße gegen die Menschenrechte, Glorifizierung und Rechtfertigung von Gewalt nennt Bischof Muser als Wurzeln des Krieges. „Es muss ein klares und hörbares Nein durch unsere Gesellschaft gehen, wenn Menschengruppen generell verdächtigt werden oder wenn dazu aufgerufen wird, Europa von bestimmten Menschengruppen zu reinigen“, sagt der Oberhirte der katholischen Kirche in Südtirol. Bischof Muser wünscht sich, dass der Satz „Kein Krieg ist ein Sieg“ durch die Herzen und Gedanken der Kolpingmitglieder geht und dass sie darum beten, Werkzeuge des Friedens zu sein. Den Aufruf zur Friedensstiftung verstärkt er mit den ersten Worten des neugewählten Papst Leo XIV., der den Frieden als Geschenk Christi beschreibt, das aktiv gelebt werden muss. Muser erinnert an die Worte von Papst Johannes Paul II. bei der Seligsprechung von Adolph Kolping, bei der Muser 1991 selbst dabei war. Der Papst hat Kolping damals als „Wegbereiter der Katholischen Soziallehre“ bezeichnet und ihn als Vorbild für die Verantwortung der Christen für die Gesellschaft und für das konkrete Handeln vorgestellt. Adolph Kolping „handelte aus der Überzeugung heraus, dass Christen dort nicht fehlen dürfen und sich dort nicht heraushalten dürfen, wo sie, gerade sie, gebraucht werden“, sagt der Bischof. Er schließt seine Predigt mit dem Appell an die Kolpingmitglieder, Mut zu zeigen und sich für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen, und erinnert daran, dass Frieden im Herzen beginnt und durch persönliche Veränderung und Dialog gefördert werden muss.

Josef Mayr-Nusser als Vorbild

Bereits beim Eröffnungsgottesdienst im Bozner Dom und dann bei der ersten Wanderung auf dem Ritten zur Waldkriche in Lichtenstern begegnet den Teilnehmenden der Friedenswanderung ein weiteres Vorbild für den mutigen Einsatz gegen Ungerechtigkeit und Hass der Märtyrer Josef Mayr-Nusser (1910-1945). Der gebürtige Südtiroler wurde, weil er den Führereid auf Hitler aus Glaubensgründen verweigerte zum Tode verurteilt. Auf dem Weg zur Hinrichtung im Konzentrationslager starb er an den Folgen der Gefangenschaft in Erlangen und wurde später in Lichtenstern beigesetzt. Seit der Seligsprechung 2017 ruhen seine Gebeine im Dom in Bozen.

Dem Eröffnungsgottesdienst steht der Generalpräses von Kolping International Christoph Huber vor.

Die Ukraine siegt mit der demokratischen Welt

Die teilnehmenden Kolpingmitglieder kommen aus Deutschland, Italien, Litauen, Luxemburg, Moldau, Österreich, Polen, Rumänien, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Tschechien und der Ukraine. Larysa und Lyudvih Markulyak überbringt die Grüße des ukrainischen Kolpingwerkes. „Die Ukraine kämpft. Die Ukraine betet. Die Ukraine singt. Die Ukraine lebt. Die Ukraine siegt mit der demokratischen Welt“, sagt Larysa zu den versammelten europäischen Kolpingfreundinnen und –freunden.

Große Gastfreundschaft erlebt

Bei den geselligen Abenden im Kolpinghaus in Bozen erleben die Kolpinggeschwister die große Gastfreundschaft der engagierten Mitglieder aus Südtirol und der Mitarbeitenden aus dem Kolpinghaus. Bei den Ehrungen am Abschlussabend werden Teilnehmende, zum 10., 20., 30. und noch häufiger an der Friedenswanderung teilgenommen haben, durch Nationalvorsitzenden Kurt Egger, Nationalpräses Dr. Josef Stampfl und Nationalsekretär Giorgio Nesler ausgezeichnet. Ein Teilnehmer ist zum 46. Mal bei der Friedenswanderung dabei. Aber auch rund 80 Personen wandern zum ersten Mal für den Frieden.

Mit über 150 Mitgliedern aus fast 40 Kolpingsfamilien stellt die deutsche Delegation den größten Anteil an Teilnehmenden. 13 Personen aus sechs Kolpingsfamilien in der Diözese Augsburg sind in Bozen dabei.

Beim Festabend werden Otto von Dellemann (Südtirol) und Edi Wagner (Luxembourg) aus dem Leitungsteam der Internationalen Kolping-Friedenswanderung verabschiedet. Ihnen folgen Annette Schröder (Luxembourg) und Regina Burgis (Deutschland) nach.

2026 nach Bad Waldsee

Die 57. Internationale Kolping-Friedenswanderung steht unter dem Motto "Wir ziehen in den Frieden" und wird vom 14. bis 17. Mai 2026 von der Kolpingsfamilie Bad Waldsee ausgerichtet.

 

 

Bilder: Robert Klauser (Lindau)
02.06.2025
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Die Friedenswanderung ist die traditionsreichste Veranstaltung des Kolpingwerkes Europa, die regelmäßig stattfindet. Seit 1968 treffen sich Kolpingmitglieder aus verschiedenen Ländern, um gemeinsam zu wandern, zu beten und zu feiern.