Inklusion Thema bei der Vorsitzendenkonferenz der Kolpingsfamilien im Bistum Augsburg

Wenn anders sein normal ist…

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03.02.2017

Ehrenzeichen für Waltraud Stricker und Klaus-Dieter Ruf


Esther Schneider stellt die Roadshow Integration vor


Das Infomobil kann besucht werden


Austausch über Infos und Materialien


Kicker macht Spaß und öffnet Türen


Georgine Miehle-Zesch berichtet aus ihrem Leben


Alfred Schwegler erzählt, wie er sein Leben meistert


Gundi Kurzmann-Schiller berichtet über Hilfen für Schwerhörige


Jesus handelt inklusiv - war roter Faden im Gottesdienst


Schuhe und Hut von Maria Ward vor dem Altar


Workshop mit Karl Schneider im neuen Diözesanbüro


Katharina Heckl leitet Workshop im Piccoloraum


Sonja Tomaschek begleitet Workshop im alten Diözesanbüro


Barbara Heinze im Gespräch mit den Workshopteilnehmern auf der Empore


Im Schreibsaal war Christl Reinsch Workshopleiterin

Rund 120 ehrenamtlich Engagierte aus den Kolpingsfamilien im Bistum Augsburg ließen sich bei der Vorsitzendenkonferenz am 28. Januar 2017 im Kolpinghaus Augsburg für das Thema Inklusion sensibilisieren. Georgine Miehle-Zesch (2. Sprecherin der Regionalgruppe Augsburg des Verbandes Poliomeylitis e.V.), Gundi Kurzmann-Schiller (stellv. Vorsitzende im Landesverband Bayern der Schwerhörigen und Ertaubten e.V.) und Alfred Schwegler (Bezirksgruppenleiter beim bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund) berichteten offen und ungeschminkt aus ihrer eigenen Biographie und wie sie trotz der körperlichen Einschränkungen ihr Leben lebenswert meistern.

„Wenn anders sein normal ist“, ist eine Antwort eines Filmes von der aktion mensch zur Frage „Was ist eigentlich Inklusion?“, der den Einstieg in den inhaltlichen Teil der jährlich stattfindenden Kolping-Tagung bildete. Als Georgine Miehle-Zesch anschließend vom Skifahren, Segeln oder Tanzen mit dem Rollstuhl erzählte, wenn Alfred Schwegler berichtete, wie er trotz seiner Erblindung als Programmierer von Internetseiten arbeitet, und Gundi Kurzmann-Schiller begeistert schwärmte, wie schön das Mitsingen im Gemeindegottesdienst für sie dank der modernen Technik ist, wurde deutlich, dass alle drei trotz ihrer Behinderung ein normales Leben führen wollen.

„Nicht über uns, nicht ohne uns, sondern mit uns“, wünscht sich Miehle-Zesch den Umgang mit behinderten Menschen. Sie tritt im Behindertenbeirat der Stadt Augsburg dafür ein, dass Schwellen beseitigt werden, der Öffentliche Nahverkehr von Rollstuhlfahrern genutzt werden kann und es ausreichend Toiletten für Behinderte gibt. „Ich will mich nicht vorher anmelden müssen“, sagt sie. „Ich will wie jeder andere auch einfach wo hingehen können.“ Alfred Schwegler ist froh über die Leitsysteme für Blinde in der Stadt. Er fordert aber, dass Elektroautos ebenfalls Geräusch machen sollen. „Wenn ich die Straße überquere, muss ich nach dem Gehör gehen“, berichtet er. Elektroautos ohne Geräusche sind daher für ihn lebensbedrohlich. Mehr induktive Höranlagen wünscht sich Gundi Kurzmann-Schiller. Beim Zuhören bekommt man den Eindruck, dass für sie ein neues Leben begonnen hat, als sie vor Jahren bei der Hörgeschädigten-Seelsorge des Bistums Augsburg von den technischen Möglichkeiten erfahren hat. Vorträge, Predigten, Musik und Gesang sind für sie jetzt wieder ein Genuss. Alle drei betonen, dass sie gerne Hilfe annehmen und sich freuen, wenn sie danach gefragt werden. Sie wollen aber nicht entmündigt oder auch übersehen werden.

In Workshops vertiefen die ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder aus den Kolpingsfamilien das Gehörte und sprachen über Möglichkeiten, wie ihre Angebote und Veranstaltungen inklusiver werden können. Diakon Thomas Schmidt (Diözesanbeauftragter für die Behindertenseelsorge im Bistum Augsburg) bot den Ehrenamtlichen dazu seine Unterstützung für Vorträge und Veranstaltungen zum Thema Inklusion an.

Bei der Messfeier am Mittag in der Hauskapelle der Maria-Ward-Schwestern stellt der diözesane Fachausschuss „Kirche mitgestalten“ zusammen mit Diözesanpräses Alois Zeller Jesus als Vorbild für inklusives Verhalten vor.

Waltraud Stricker und Klaus-Dieter Ruf erhalten Ehrenzeichen

Sonja Tomaschek, Diözesanvorsitzende des Kolpingwerkes, zeichnete im Rahmen der Vorsitzendenkonferenz zwei verdiente Ehrenamtliche mit dem höchsten Ehrenzeichen des katholischen Sozialverbandes in der Diözese Augsburg aus. In der Urkunde für Waltraud Stricker ist zu lesen: „Waltraud Stricker hat sich über Jahrzehnte für die Kolpingsfamilie Günzburg als Kassiererin, Beauftragte für Seniorenarbeit, in der Theatergruppe und als geistliche Begleiterin eingesetzt. In der diözesanen Arbeitsgruppe ‚Lebensgestaltung über 50‘ arbeitete sie viele Jahre mit und war zuletzt deren Leiterin. Für vier Bezirke ist sie im Diözesanvorstand Sprachrohr und Bindeglied. In die Pfarrgemeinde und den Landkreis Günzburg bringt sie neue Impulse zur Seniorenarbeit ein.“ Ausgezeichnet wurde auch Klaus-Dieter Ruf. Sonja Tomaschek verlas auch den Text seiner Urkunde: „Seit 1986 engagiert sich Klaus-Dieter Ruf im Vorstand der Kolpingsfamilie Mering und ist seit 2008 deren Vorsitzender. Von 2000 bis 2016 war er Vorsitzender des Kolpingwerkes Bezirksverband Altbayern-Paargau und zwischen 2007 und 2015 stellvertretender Vorsitzender im Diözesanverband. Darüber hinaus setzte er sich in verschiedenster Weise für die Belange des Kolpingwerkes ein z.B. in der Kolping-Kulturwerkstatt Mering e.V..“ Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Vorsitzendenkonferenz gratulierten den Geehrten mit langanhaltendem Applaus.

Sonja Tomaschek dankte auch den Vorsitzenden und Mitgliedern in Leitungsteams der Kolpingsfamilien, die im zurückliegenden Jahr ausgeschieden sind. Ein herzliches Willkommen sagte Tomaschek allen neu gewählten ehrenamtlichen Verantwortungsträgern.

Kolping Roadshow Integration vorgestellt

Esther Schneider vom Kolping-Netzwerk für Geflüchtete stellte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Vorsitzendenkonferenz in Augsburg das Infomobil vor. Der Verband der Kolping-Bildungsunternehmen, der Verband der Kolpinghäuser und das Kolpingwerk Deutschland haben mit Unterstützung des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds der Europäischen Union einen LKW mit niedrigschwelligen Angeboten zur Sensibilisierung für die Belange von Geflüchteten bauen lassen. Während der Vorsitzendenkonferenz konnte das Infomobil im Hof des Kolpinghauses in Augsburg besucht werden. Ein Kickerkasten, ein Spiel, Kinderbücher, Bildschirme mit Filmen und Infomaterial sollen Menschen anlocken und zu einer Auseinandersetzung mit den Themen Flucht, Asyl und Integration anregen. Einzelne Schicksale von Geflüchteten sind beispielhaft durch Gepäckstücke erfahrbar. Persönliche Gegenstände aus den Herkunftsländern, von unterwegs und von der Ankunft in den Taschen lassen Erfahrungen und Gefühle lebendig werden. Vorerst bis 2018, hoffentlich bis 2020, kann die Kolping Roadshow kostenlos angefordert werden. Begleitet wird das Mobil von einer geschulten Fachkraft, die vor Ort auch ehrenamtliche für die Begleitung von Geflüchteten schult, in Schulklassen geht oder sich an anderen Veranstaltungen zur Thematik beteiligt. Auch junge Flüchtlinge aus einem Projekt der Kolping Akademie besuchten mit ihrer Betreuerin das Infomobil. Die Projektgruppe „Fremde werden Freunde“ des Kolping-Diözesanverbandes informierte mit Plakaten begleitend über Fluchtursachen, Zahlen von Geflüchteten und ihren Vortrags- und Veranstaltungsangeboten.

Kolping rüstet sich für die Bundestagswahl

"heute für morgen. wählen!" ist das Motto, unter das das Kolpingwerk Deutschland die Vorbereitungen auf die Bundestagswahl 2017 stellt. Karl Schneider, Diözesanbeauftragter „Gesellschaft im Wandel“ im Diözesanvorstand des Kolpingwerkes, stellte eine Arbeitshilfe zur Wahl vor und rief die Kolpingsfamilien zu Aktionen und Veranstaltungen vor der Wahl auf. „Nicht nur das Gespräch mit den Kandidatinnen und Kandidaten sondern auch die Motivierung zur Wahlbeteiligung sind dabei wichtig“, sagte Schneider. Am Donnerstag, 16. Februar findet ein Vorbereitungstreffen im Kolpinghaus in Augsburg statt, bei dem Materialien, Inhalte und Aktionsideen intensiver vorgestellt werden.

Zweite heiße Phase zu den Sozialwahlen steht bevor

Nach sechs Jahren werden 2017 die Gremien der Versichertenvertretungen in den gesetzlichen Kranken-, Renten- und Unfallversicherungen neu besetzt, berichtet Bildungsreferentin Johanna Pongratz. Bei den Versicherungsträgern, bei denen bis Anfang Januar 2017 nur jeweils eine Vorschlagsliste eingereicht wurde, sind die Wahlen damit bereits entschieden (sog. Friedenswahlen). Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Arbeitnehmerorganisationen tritt noch bei folgenden Versicherern an: Deutsche Rentenversicherung Bund, Techniker Krankenkasse (TK) und DAK Gesundheit (die Wahlen bei der Barmer finden erst im Herbst statt). Zwischen 10. April und 31. Mai (Postversand bis 26. Mai) können die Versicherten bei diesen Trägern, die das 16. Lebensjahr erreicht haben, über die Zusammensetzung der ehrenamtlichen Verwaltungsräte bzw. der Vertreterversammlung per Briefwahl abstimmen. Die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) Deutschland, das Kolpingwerk Deutschland und der Bundesverband Evangelischer Arbeitnehmerorganisationen haben Mitglieder aus ihren Reihen gewonnen, die sich für die Belange der Versicherten in den Gremien einsetzen wollen. Johanna Pongratz bietet Unterstützung durch das Diözesanbüro an und bittet um Hilfe bei der Werbung für die Wahl.

Viel geboten!

Anna Ruf und Thomas Ermisch von der Diözesanleitung der Kolpingjugend im Bistum Augsburg machten auf das neue DVonTour-Angebot „Mit Schnuffi um die Welt“ aufmerksam und luden zum Diözesanen Jugendfestival vom 19. bis 20. Mai in Ottobeuren und zur Jugendfreizeit 14+ nach Freiburg, Straßburg und Rust ein.

Der Diözesane Fachausschuss „Kirche mitgestalten“ führt am 22. Juli zum Jahr des Reformationsgedenkens einen „Ökumenetag“ durch, wie Hildegard Huber (Mitglied im Diözesanvorstand) berichtet.

Über den weiteren Fortgang des Volksbegehrens gegen das Freihandelsabkommen CETA informierte Franz Mayer, Diözesanbeauftragter „Verantwortung für die Eine Welt“.

Zur bayernweiten Wallfahrt am 13. Mai 2017 in München aus Anlass des 100-Jährigen Jubiläums des Festes der Patrona Bavariae gibt es ein Treffen der Augsburger Kolpingmitglieder zum Mittagessen. Diözesanpräses Zeller informiert über die diözesanen Busangebote und motiviert zur Teilnahme.

03.02.2017
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